Last Updated on 7. Februar 2020 by Holger
Es war bei uns mal wieder an der Zeit eine größere Reise zu unternehmen, schließlich war unser letzter Roadtrip, durch Australiens Südwesten und Hinterland, schon etwas her. Genau genommen rund zweieinhalb Jahre.
Die Entscheidung sollte zwischen Kanada und Südafrika fallen und da wir mal wieder Lust hatten eine Tour mit dem Wohnmobil zu machen, war Kanada der Sieger. Gunnar war zwar schon Mal dort, aber das lag bereits 19 Jahre zurück. Er war gespannt wie sich das Land verändert hat. Ich war gespannt auf so viel Natur.
Hier findet ihr, wie bei unseren anderen Roadtrips auch, eine Übersicht über die einzelnen Tage der Reise und einen Überblick, der euch vielleicht bei der Planung einer Reise nach Kanada helfen kann. Solltet Ihr Fragen haben, die wir hier nicht beantworten konnten, dann schreibt uns gerne in die Kommentare oder schickt uns eine Mail, wir werden auf alle eingehen.
Die Reisezeit
Wegen der Größe des Landes und weil wir nicht nur in den Haupt-Tourismus Centren bleiben, sondern rauf bis in den Yukon wollten, haben wir uns für eine vierwöchige Tour entschieden. Bei der Reisezeit haben wir aber länger überlegt, denn einerseits wollten wir noch etwas vom Sommer abbekommen, andrerseits aber auch ein wenig von dem mitbekommen, was Indian Summer genannt wird, also die Zeit in der sich die Blätter an den Bäumen bunt färben. Der Kompromiss für uns war dann Mitte August bis Mitte September.
Ein kleiner Tipp für den Indian Summer: Wer sich nur zwischen Calgary und Vancouver in den großen National Parks Banff, Yoho und Jasper auffällt, der wird wahrscheinlich wenig davon mitbekommen, da die Wälder hier fast nur aus Nadelhölzern bestehen. Man muss schon etwas weiter in den Norden fahren um den Indian Summer so zu erleben, wie man ihn von vielen Fotos kennt.Als wir dort waren fingen Anfang September die Blätter an, sich langsam gelb zu färben.
Zu spät sollte man aber auch nicht fahren, denn dann wird es Nachts schon empfindlich kalt, besonders wenn man campt. Wir hatten im Wohnmobil manchmal Temperaturen im unteren einstelligen Bereich (aber immerhin noch im Plus-Bereich). Aber auch viele Sehenswürdigkeiten und Attraktionen schließen Ende Oktober, wenn der Winter naht.
Sehenswertes
Das Sehenswerte an Kanada ist das Land selber, die großartige Natur mit ihren riesigen Wäldern, türkisfarbenen Gletscherseen, den Wasserfällen und den Tieren, die man teilweise nur aus dem Zoo kennt.
Besonders gut gefallen haben uns natürlich die Nationalparks Banff und Jasper. Dort gibt es viel zu sehen, ohne das man weit fahren muss, dort ist die Infrastruktur auf die viele Touristen eingestellt, aber dort sind auch die Preise sehr hoch. Wer wenig Zeit hat, hält sich in dem Bereich auf, ist aber selten für sich alleine, es sei denn man steht sehr früh auf wie wir.
Calgary und Vancouver sind die beiden Großstädte die wir auf unserer Reise besucht haben. Calgary ist die Kleinere von beiden. Nicht unbedingt eine Schönheit, aber auch nicht so langweilig wie viele behaupten. Vancouver dagegen ist riesig und Downtown scheint nur aus Hochhäusern zu bestehen, wovon erstaunlich viele Wohnhäuser sind. Der Hafen kann mit dem von Sydney zum Beispiel nicht mithalten, es fehlt ein wenig das Flair, dass man sich länger dort aufhalten möchte und die Lage ist etwas merkwürdig. Er liegt zwar direkt im Zentrum Vancouvers aber fast immer im Schatten. Mit dem Stanley Park bietet Vancouver ein schönes, grünes Erholungsgebiet, und wer shoppen möchte wird in Downtown nicht enttäuscht werden. Sparen kann man dabei aber nicht.
Tiere
Wer nach Kanada will, will mindestens einmal einen echten lebenden Bären in freier Wildbahn sehen. Haben wir auch, genau einen. Wir hatten aber vielleicht auch ein wenig Pech. Auf seiner ersten Reise nach Kanada, hatte Gunnar mehrere gehabt, einmal sogar gefährlich nahe.
Wir hatten hingegen jede Menge Büffel, Bergziegen, diverses Rotwild und einen Elch gesehen, wenn man nur mal die großen Tiere nimmt.
Das Wohnmobil
Wohnmobil-Vermieter gibt es in Kanada viele, wir hatten uns für Fraserway entschieden, die zwar etwas teuerer sind, aber deren Fahrzeuge auch noch nicht so alt sind. Unseres hatte bei der Übernahme 18.167 Km auf dem Tacho und wurde am 29. April 2015 gebaut. Wir haben uns für ein Wohnmobil mit 19 Fuß Länge entschieden. Dieses ist ausgelegt für 2 Erwachsene und ein Kind und dafür ist auch genügend Platz im Fahrzeug, so dass man auch mal bei schlechtem Wetter drinnen sitzen kann (oder wenn draußen die Mücken nerven). Für uns hat sich diese Länge als Ideal erwiesen, denn damit kommt man fast überall hin und kann sogar bei den meisten Supermärkten noch ganz normal parken, denn die Parkplätze sind in Nordamerika wesentlich größer als in Deutschland. Über das Wohnmobil wird es hier noch einen eigenen Beitrag geben.
Was kostet so ein Roadtrip?
Wir werden oft gefragt, was eine solche Reise kostet. Das hat man meistens selbst in der Hand. Man kann LowBudget reisen oder luxuriös. Dass das Leben in einem Wohnmobil billiger ist als in einem Hotel ist ein Irrglaube, denn neben der Miete fallen Gebühren für den Camping-Platz und die Spritkosten an. Der Vorteil ist aber, dass man nicht ortsgebunden ist. Hier also unsere kleine Rechnung für diese Reise. Kosten für Flüge, Miete und Hotels haben wir absichtlich weggelassen, denn die variieren jenach Airline, Hotel, Wohnmobilvermieter und Reisezeit.
Wir waren vom 15.08. bis zum 12.09.2015 unterwegs, 23 Tage davon im Wohnmobil, der Rest in Hotels. Wir sind in der Zeit 5.593 Km gefahren, haben 1.007,10 Euro für Benzin und 486,37 Euro für Campingplätze ausgegeben. Natürlich muss man auch was essen (und wir haben meistens selber gekocht) und trinken. Das, sowie Eintrittsgelder für Parks, Sehenswürdigkeiten und diversen Attraktionen schlugen noch mal mit rund 1.500 Euro zu Buche. Hinzukommen die Flüge, die Wohnmobilmiete und die Hotels in Calgary und Vancouver.
[…] und Städtetouren dort begleiten. Dieses Jahr kannst du zum Beispiel verfolgen, was wir auf unserem Kanada-Roadtrip so alles […]
Schöner Bericht, gute Fotoauswahl…
Danke Wolfgang