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Namibia – ein Abenteuer der besonderen Art

Namibia - Von Bach Dam Resort
Lesezeit: ca. 6 Minuten

Ein wenig erschrocken war ich schon, als ich vor ein paar Tagen feststellte, dass ich den Reisebericht über unseren Namibia-Roadtrip noch gar nicht zu Ende erzählt habe und das, obwohl er bereits im Januar 2020 gewesen ist. Corona, die Pandemie und alles was damit zu tun hat, die Zweifel, die Ängste und die Unsicherheiten mögen wohl schuld daran sein, dass ich mich eher mit anderen Dingen beschäftigt habe, als mit der Aufbereitung wirklich schöner Reiseerinnerungen. Nun soll es aber sein. Dieser letzte Teil meines Berichts über unseren Namibia-Urlaub handelt von unserem letzen Tag in Namibia im „Von Bach Dam Resort“ und zieht ein Fazit über diese für uns ungewöhnliche Reise.

Damit wir am nächsten Tag entspannt, aber nicht zu früh in Windhoek am Flughafen ankommen, haben wir die letzte Übernachtung in Namibia nicht in der Hauptstadt, sondern etwa 110 Km davor, im „Von Bach Dam Resort“ in Okahandja geplant. Vom Etosha National Park sind es bis dorthin rund 460 Kilometer, also gut viereinhalb Stunden Fahrt über Land. Diese zog sich ein wenig, da es keine spannenden Stopps zwischendurch gab und schon gar nicht ein nettes kleines Café am Straßenrand.

Von Bach Dam Resort

Auch hier war die Hauptsaison bereits zuende und mit uns war nur eine kleine Familie dort. Das Resort liegt ganz hübsch an einem Stausee, mit kleinen reetgedeckten Hütten, die so angeordnet waren, dass man von Jeder auf den See blicken konnte. Wir hatten eine der mit 12qm kleinsten Hütten gebucht, die für eine Nacht ausreichend ist, wenn man aber länger dort bleiben möchte oder einfach mehr Platz braucht, kann man auch Größere buchen und auch solche die zwei Etagen haben.

Der Empfang war sehr nett und freundlich. Wir erkundeten ein wenig die Anlage und zogen uns dann auf in unsere Hütte zurück. Wir wollten uns bis zum Abendessen noch ein wenig von der langen Fahrt erholen. Ich war gerade etwas eingedöst, da hörte ich eine Frauenstimme uns rufen. Ich wusste das sie uns rief, da hier bei den kleineren Hütten keine anderen Gäste waren. Wir sprangen vor die Tür und trafen auf die, wie wir später erfuhren, Besitzerin der Anlage, die uns zu einem Ausflug mit dem Safari-Toyota über das Gelände einlud. „Meet us down in the car park in fifteen minutes and take a drink from the bar on the way!“ rief sie uns im gehen noch zu und war auch schon wieder verschwunden. Wer will da jetzt auch widersprechen?

Auto-Selbsthilfe

Wir „gehorchten“, holten uns beide ein kühles Savanna Dry aus der Bar und waren pünktlich auf dem Parkplatz. Kurze Zeit später traf die Cheffin auch ein, wollte den alten Toyota starten und nichts passierte. Gunnar drückte mir sein Savanna in die Hand und schritt wieder einmal zur Tat. Motorhaube auf und ein geschulter Blick genügte: die Batterie war ausgebaut! Möglicherweise ist dies eine namibische Diebstahlsicherung, denn ohne Strom bekommt man die Karre dann halt einfach nicht an. Batterie und Werkzeug wurden lautstark von einer Angestellten herbei geordert und schnell war die Batterie eingebaut und das Gefährt wieder startklar. Der alte Diesel sprang willig an und wir, sowie die andere Familie auf die Sitzbänke.

Namibia - Von Bach Dam Resort
Starthilfe bei namibischen Geländewagen? Für Gunnar kein Problem mehr.
Namibia - Von Bach Dam Resort
Wir „ritten“ dem Sonnenuntergang entgegen.
Von Bach Dam Stausee
Der Von Bach Dam Stausee

Holprige Fahrt durchs Resort

Gekonnt steuerte die Cheffin den Wagen über die engen, holprigen und zum Teil sehr steilen Wege rund um den Stausee. Sie stoppte bei einigen Antilopen, dem alten Campingplatz und auch an einer Stelle wo wir direkt an den See gehen konnten. Das Highlight aber war die Staumauer des Von Bach Dam an dessen Fuß wir ausstiegen und wer wollte über eine schmale Eisentreppe hinaufgehen konnte. Natürlich wollten wir. Sie war nicht sehr hoch, aber dennoch beeindruckend, insbesondere weil sie gerade gewartet wurde und oben ein paar sehr tiefe Schächte einfach offengelassen wurde. Gunnar trieb es dann noch in den Ablaufkanal, der trocken lag und in dem ihn nur ein gigantisches Stahltor vor den Wassermassen schützte.

Namibia - Von Bach Dam
Die wohl ungewöhnlichste Location für uns, ein kühles Savanna Dry zu trinken.
Namibia - Von Bach Dam Staumauer
Selten kommt man so dicht an den Auslauf einer Staumauer ran.
Namibia - Von Bach Dam Staumauer
..oder noch dichter.
Letzter Sonnenuntergang in Namibia
Unser letzter Sonnenuntergang in Namibia

Danach gab es noch ein leckeres Abendessen im Restaurant des Resorts und ein Dessert welches uns die Cheffin spendierte. Sie setzte sich noch an unseren Tisch und wir unterhielten uns eine ganze Weile über Ihre Sorgen als Gastgeberin im Resort, die Nachbarn und Dinge die mir jetzt gar nicht mehr einfallen. Wir waren beide pappsatt und müde und uns wurde bewusst, dass dies unsere letzte Übernachtung in Namibia war.

Frühstück und los

Das Frühstück fiel ein wenig sparsam aus und so entschieden wir uns in Windhoek noch eine Kleinigkeit zu essen, bevor wir ins Flugzeug Richtung Johannesburg steigen würden. Je näher wir der Hauptstadt kamen desto breiter wurde die Autobahn. Die A1 war frisch geteert uns zweispurig, was in Namibia eigentlich unnötig ist, aber wer weiß wie es hier zur Rushhour aussieht.

Wie geplant führen wir noch in das nette Shopping Center, das wir am Anfang unserer Reise gefunden hatten und nahmen ein zweites Frühstück ein. Danach war es dann wirklich so weit. Auto abgeben (unkompliziert), einchecken (unkompliziert) und im Flieger mit zwei Meter Beinfreiheit Platz nehmen (geil). Nach dem Start der Air Namibia Maschine sahen wir, wie der rote Sand verschwand und durch grüne, landwirtschaftlich genutzte Felder und durch Häuser ersetzt wurde: Johannesburg. Unser Urlaub war nun wirklich zu Ende.

Air Namibia - ganz unkonventionelles Einsteigen
Ganz unkonventionelles Einsteigen am Hosea Kutako International Airport in Windhoek
Beinfreiheit Air Namibia
Air Namibia – Beste Beinfreiheit ever.
Abschied von Namibia
Abschied von Namibia

Fazit

Zwei Wochen Bildungsurlaub in Kapstadt und im Anschluss zwei Wochen Roadtrip durch Namibia gehen zu Ende. Beides tolle Erlebnisse und etwas ganz Anderes als das, was wir sonst im Urlaub gemacht bzw. gesehen haben. Kapstadt und Umgebung war wie immer Klasse, das Kennenlernen vieler unterschiedlicher Menschen in der Schule und natürlich das Treffen mit Jannick und Familie. Aber auch Namibia war großartig. Eine Landschaft, die komplett unterschiedlich zu der in der Kapregion ist. Vierzehn Tage eigentlich nur Sand, Steppe, Tiere und Landschaften wie wir sie bisher noch nicht gesehen haben. Weihnachten in der Kalahari Wüste oder Silvester in Sossusvlei – Erlebnisse die wir nicht missen möchten und bei dem unvergessliche Eindrücke entstanden sind. Wir lieben das südliche Afrika und auf dieser Reise wurde uns mal wieder klar warum.

3 Kommentare zu “Namibia – ein Abenteuer der besonderen Art

  1. Schöner Abschlussbericht! Hatte mich schon gewundert, dass es so abrupt endete… 😉 Aber durchaus verständlich, dass man in diesen Zeiten andere Dinge im Kopf hat!

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