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Cape Town, Cederberg Mountains und die Karoo

Lesezeit: ca. 28 Minuten

Last Updated on 5. Juli 2024 by Holger

Der Ein oder Andere mag sich gefragt haben, warum hier noch gar kein Bericht über unseren letzten Urlaub im Januar/Februar 2023 in Südafrika erschienen ist; den meisten wird es aber wahrscheinlich gar nicht aufgefallen sein. Umso größer aber die Überraschung, wenn jetzt doch noch ein ausführlicher Beitrag kommt. Somit erfülle ich jetzt einen Teil meines Versprechens aus unserem Januar Beitrag. Kommt also mit uns auf eine kleine Reise durch Südafrika.

Ein Roadtrip war auch diese, mittlerweile fünfte Reise nach Südafrika, dennoch werde ich die ganze Tour diesmal in einen Einzigen, wenn auch etwas längeren, Beitrag packen, da wir an den meisten Orten bereits in den Jahren zuvor waren und ich euch nur ungern mit Wiederholungen langweilen möchte. Lasst uns gerne einen Kommentar da, wie euch diese Art Reisebericht gefallen hat, oder wie ihr euch Reiseberichte hier in Zukunft generell vorstellt, denn sie sollen für euch ja nicht nur unterhaltend sein, sondern auch einen Mehrwert haben.

Die Route

Wir waren diesmal genau 21 Tage in Südafrika. Neu waren für uns die erste 9 Tage, ausgenommen dem ersten Tag, denn wir starteten unsere Tour in Kapstadt und verbrachten die erste Nacht in einem kleinen Hotel in Bloubergstrand.

Hier unsere Route im Detail (in Klammern die Anzahl der Übernachtungen):

  • Bloubergstrand, Cape Town (1)
  • Langebaan (1)
  • Lamberts Bay (1)
  • Clanwilliam (2)
  • Citrusdal (2)
  • Tulbagh (1)
  • Matjiesfontein (1)
  • Prince Albert (1)
  • Ladismith (1)
  • Worcester (1)
  • Stellenbosch (1)
  • Hout Bay, Cape Town (2)
  • Gardens, Cape Town (2)
  • De Waterkant, Cape Town (4)

Endlich wieder Südafrika

Unsere Liebe zu Südafrika, sollte den regelmäßigen Leserinnen und Lesern bekannt sein, vielleicht ist es ja auch der Grund, warum du diesen Beitrag gerade liest. Corona hatte unseren Planungen 2021 und 2022 in unser Sehnsuchtsland zu reisen aber einen Strich durch die Rechnung gemacht, so dass wir erst jetzt nach drei Jahren, mal wieder unsere Füße auf afrikanischen Boden setzten konnten. Genauer gesagt am Sonntag den 12. Februar 2023.

Wir flogen das erste Mal über Istanbul mit Turkish Airlines, was eine tolle Erfahrung war, denn nicht nur die Maschine war relativ neu, auch das Essen an Board war für die Economy Class erstaunlich gut. Auf dem Flug machten wir die nette Bekanntschaft mit einer Mitreisenden, die mir freundlicherweise auf dem Flug von Hamburg nach Istanbul ihren Fensterplatz anbot, weil sie lieber am Gang saß und man so auch gleich ins Gespräch kam. Witzigerweise war das Ziel ihrer Reise auch Kapstadt.

Flughafen Hamburg
Gibt es was Schöneres, als an einem kalten Wintertag am Flughafen in Hamburg auf den Flieger zu warten, der dich in die Sonne bringt?

Nachdem wir uns am neuen Airport Istanbul die Wartezeit von etwa 3 Stunden gemeinsam vertrieben, und über die viel zu teuren Preise für Speisen und Getränke ablästern konnten, verliefen sich unsere Wege nach der Ankunft in Kapstadt aber sehr schnell. Sie wollte zwei Wochen gemeinsam mit Freunden in Kapstadt verbringen, für uns dagegen begann am nächsten Tag unser Roadtrip in Richtung Cederberg Mountains. Natürlich vergaßen wir, wie so oft, die Kontaktdaten auszutauschen, um vielleicht nach der Reise noch gemeinsame unsere Erfahrungen auszutauschen.

Von Kapstadt in die Zederberge

Wenn wir einen Roadtrip nach Südafrika planen ist unsere erste Überlegung immer, wie lange wir in Kapstadt verbringen wollen und ob wir das am Anfang oder am Ende der Reise tun. Da unsere Rundreise diesmal nicht so ausschweifend werden sollte und man auch von Kapstadt aus schöne Ausflüge unternehmen kann, planten wir ganze acht Tage in drei verschiedenen Unterkünften für Cape Town ein. Die allerdings erst am Ende der Reise.

Ankommen

Pünktlich gegen 12:00 Uhr Mittags landete unsere Maschine auf dem Cape Town International Airport. Unsere ersten Gedanken waren: Endlich wieder Südafrika, endlich wieder Sonne. Die Zollabfertigung verlief wie immer unkompliziert und zügig. Das es schnell geht, ist auch dem Personal zuzuschreiben, das einen vor der eigentlichen Abfertigung freundlich aber bestimmt einem bestimmten Schalter zuweist.

Nachdem wir unser Gepäck abgeholt hatten, halfen wir unserer Reisebekanntschaft noch bei der Wahl der richtigen SIM Karte für Südafrika und begaben uns dann zur Autovermietung, bei der wir über den ADAC (soll keine Werbung sein, ist aber unsere Empfehlung) bereits in Deutschland einen Wagen für die kommenden 21 Tage gebucht hatten.

Da es für den Check-In in unser Hotel in Bloubergstrand noch zu früh war, erfrischten und stärkten wir uns erstmal bei Mugg & Bean im V&A Waterfront. Die Müdigkeit überkam uns aber dennoch und so machten wir uns auf den Weg in unser Hotel, welches das Zimmer bereits vor der eigentlichen Check-In Zeit fertig hatte. Diese Ecke von Cape Town ist immer sehr windig, heute war es aber eher stürmisch in Blouberg. Das war aber egal, denn es stand für uns heute nichts mehr an, außer ein Besuch bei Jerry’s Burger, ein paar hundert Meter vom Hotel entfernt. Dort waren wir schon einige Male, denn die Burger sind wirklich erstklassig. Bis dahin strollten wir noch etwas am Strand beim Hotel herum und ließen uns den Wind, aber vor allem den Sand, um und in Nase und Ohren wehen.

Bloubergtrand mit dem grandiosen Blick auf Tafelberg und Lions Head

Unsere beiden ersten Ziele vor den Cederberg Mountains waren Langebaan und Lamberts Bay. Beides sind beliebte Urlaubsziele der Capetonians. Langebaan nimmt man das auch ab, denn hier ist man komplett auf das surfende Publikum eingestellt, allerdings ist im Januar (trotz Hochsommers) hier nur noch Nebensaison, also tote Hose. Das machte sich auch in unserer wirklich schönen Lodge bemerkbar: Wir waren die einzigen Gäste dort und so war außer zu unserer Ankunft und zur Frühstückszeit kein Personal anwesend und die Gemeinschaftsräume verschlossen.

Lamberts Bay, welches wir tagsdrauf ansteuerten und welches nur ca. 65 Km weiter gen Norden liegt, würden wir für uns nicht als Urlaubsort bezeichnen, denn hier herrscht eher Industrie vor (u.A. Fischkonserven), was dem Ort jeden Charme nimmt. Zumindest in unseren Augen. Auch hier war natürlich Nebensaison und demnach nicht viel los.

Lamberts Bay

Die Cederberg Mountains

Nach den zwei Tagen an der Küste nördlich von Kapstadt, fuhren ab Lamberts Bay auf der R364 direkt nach Clanwilliam und damit in die Cederberg Mountains, unserem eigentlichen Ziel. Dieser Gebirgszug liegt etwa 200 Km von Kapstadt entfernt, im Dreieck der Städte ClanwilliamWupperthal und Citrusdal. Sie hätten also auch in einem Tag von Kapstadt aus erreicht werden können.

Ab nach Wupperthal

In Clanwilliam hatten wir zwei Übernachtungen gebucht, da es aber noch früh am Tag war, fuhren wir zunächst weiter nach Wupperthal. Dieser Ort hat mit dem gleichnamigen Ort (bis auf das „th“) in Deutschland in der Tat einiges zu tun. Wupperthal hat heute ca. 4.000 Einwohner und gehört zur Gemeinde Cederberg. Es wurde 1830 von den beiden deutschen Missionaren Theobald von Wurmb und Johann Gottlieb Leipoldt, aus dem im Tal der Wupper gelegenen Barmen, im Auftrag der Rheinischen Missionsgesellschaft gegründet. Zur Erinnerung an ihre deutsche Heimat nannten sie den Ort Wupperthal. Barmen ist heute übrigens ein Stadtteil der deutschen Stadt Wuppertal.

Wupperthal ist eine kleine Oase in den sonst eher kargen Zederbergen. Wir hatten vor einigen Jahren in einer Reportage von diesem abgelegene Ort, mit seinen vielen historischen Häusern und Handwerksbetrieben gehört und hatten die Erwartung, ihn auch wie dort beschrieben vorzufinden. Als wir aber dort ankommen, fanden wir das jedoch nur noch zum Teil. Stattdessen fuhren wir an einer großen Anzahl an Behelfsunterkünften und sehr viele Baustellen und Baufahrzeugen vorbei.

Wir hatten uns leider nicht über die aktuelle Lage in Wupperthal informiert, sonst hätten wir gewusst das der Ort im Dezember 2018 von einem verheerenden Brand heimgesucht wurde, dem 53 von 113 Wohngebäuden zum Opfer fielen. Mehr als 200 Menschen wurden dadurch obdachlos und mussten in den von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Behelfsunterkünften umziehen. Außerdem wurden die meisten der historisch wertvollen Gebäude, wie die Schule, die Klinik, die Stadtverwaltung und einige Gewerbebetriebe von Flammen zerstört oder erheblich beschädigt. Es ist so schade um den schönen Ort und wir hoffen, dass er durch die zur Verfügung gestellten Hilfsgelder bald wieder erstrahlen und Touristen anlocken wird.

Die Kirche von Wupperthal, eines der wenigen historischen Gebäude, die vom Brand verschont blieben.

Clanwilliam

Als Basis für unsere ersten Ausflüge in die Cederberg Mountains haben wir das kleine Städtchen Clanwilliam ausgewählt. Wir haben von unserem freundlichen Gastgeber sogar ein Upgrade auf unser gebuchtes Zimmer bekommen und hatten nun für die nächsten 2 Tage direkt vor unserer Terrasse einen großen Pool. Nach unserem etwas enttäuschenden und staubigen Besuch in Wupperthal, nutzten wir diesen auch sofort für ein erfrischendes Bad und genossen den Abend mit einer leckeren Flasche Wein auf der Terrasse. Wir konnten dabei den Fledermäusen zuschauen, wie sie im Sturzflug auf den Pool zuflogen und davon tranken. Die Stadt Clanwilliam selbst hat nicht all zu viel zu bieten, dient sie den meisten Besuchern wie auch uns eher als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Zederberge.

„Unser“ Pool im Guesthouse in Clanwilliam

Sevilla Rock Art Trail

Am nächsten Tag besuchten wir den Sevilla Rock Art Trail, etwa 30 Km von Clanwilliam entfernt. Man fährt dazu die R364 immer weiter, bis man auf der rechten Seite den kleinen Rasthof „Traveller’s Rest“ siehst. Dort kann man parken und die Permit für den Trail kaufen. Nach der 4 Km langen Wanderung kann man sich dort mit einem kühlen Getränk erfrischen und eine Kleinigkeit essen. Das Tor zum Trail ist über die Straße nach ein paar Metern auf der rechten Seite zu finden.

Die Wanderung ist moderat ohne große Höhenunterschiede, sie bietet aber nur sehr wenig Schatten. Wer also bei wärmeren Temperaturen unterwegs ist, sollte unbedingt eine Kopfbedeckung und etwas zu trinken mitnehmen. Nimm dir auch ein Infoblatt aus der Raststätte mit, damit du weißt, was du auf dem Weg sehen wirst, denn die meisten, zum Teil sehr alten Felszeichnungen sind durchaus etwas versteckt. Die Wanderung ist kein Rundweg, man geht also den Weg zurück, den man gekommen ist. Versuche das auch nicht anders zu machen, denn obwohl hier alles relativ flach ist, verläuft man sich ziemlich schnell (wir habens selbst erlebt) und der Rasthof oder die Straße sind erst kurz vor dem Ende des Trails wieder als Orientierungspunkt zu sehen.

Manche Felszeichnungen sind nicht immer auf Anhieb zu finden.
Andere sind einfacher zu sehen.

Citrusdal

Von Clanwilliam nach Citrusdal sind es nur ca. 56 Kilometer oder 40 Minuten Fahrt. Wir haben aber dennoch die Location gewechselt, um an den nächsten Ausflugszielen dichter dran zu sein. Außerdem erwartet uns in Citrusdal eine unserer schönsten und die größte Unterkunft auf dieser Reise. Das Latjeskloof Cottage liegt mitten auf einer Orangenplantage und ist ein freistehendes 65qm großes Häuschen, mit allem was man für einen entspannten Urlaub brauch. Das Haus ist 2019 errichtet und auf dem Gelände der Farm sollten noch weitere dieser Rückzugsorte entstehen, aber dann kam Corona und die Besitzer der Farm haben das Bauprojekt erst einmal auf Eis gelegt, wie sie uns erzählten.

Das Latjeskloof Cottage, unser Zuhause für zwei Tage.

Als Willkommensgruß gabe es keinen Früchtekorb, sondern eine Flasche Wein und zwei große Steaks, die für uns im Froster lagen. Das ist mal was Reelles dachten wir uns und planten den Wein für heute Abend auf der Terrasse ein. Für die Steaks hätten wir noch Beilagen besorgen müssen, deshalb ließen wir sie da wo sie waren. Die nächsten Gäste freuen sich bestimmt darüber.

Unser großzüger Wohn- und Schlafbereich.

Auf der Terrasse stand ein sogenannter Hot Pot, sozusagen ein Wirlpool ohne Blubber der mit einem Holzofen beheizt wird. Den haben wir natürlich einmal ausprobiert und für gut befunden. Danach fuhren wir dann zum Essen und genoßen Abends den Sonnenuntergang bei der Gratis Flasche Wein auf der Terrasse.

Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen.

Wanderung zum Middelberg Waterfall

Am nächsten Tag, war eine Wanderung angesagt, aber eigentlich gar nicht zum Middelberg Waterfall, sondern unsere ursprüngliche Planung war es zum Wolfberg Arch zu wandern. Die Tour ist ein Klassiker unter den Cederberg Wanderungen, will aber auch gut geplant sein. Sie ist hin und zurück etwa 12 Km lang, etwas das uns im schleswig-holsteinischen Flachland nicht abschrecken würde, da uns dort wahrscheinlich keine Felsspalten, durch die man sich nach oben hinauf ziehen muss, bei einer Wanderung in die Quere kommen würden. Beim Wolfberg Arch Hike ist dies aber nur eine der Herausforderungen. Trainierte Menschen, mit guter Fitness sollen die Wanderung in etwa 6 Stunden pro Strecke schaffen, bei uns wären es dann wohl 8 Stunden gewesen. Mit der richtigen Ausrüstung ist eine Übernachtung dort oben unter dem riesigen Steinbogen möglich, aber neben der Fitness mangelte es uns auch an der besagten Ausrüstung.

Wir entschieden uns also eine etwas moderatere Wanderung zu machen und zwar zum Maltese Cross. Wie der Wolfberg Arch ebenfalls in der Cederberg Wilderness Area gelegen, aber nur etwa halb so lang von der Strecke. Das Maltese Cross ist ein monumentales Steinkreuz, welches da so in der Landschaft rumsteht. Besser als nichts dachten wir uns und fuhren zum Ausgangspunkt der Wanderung, nach Algeria. Algeria ist Rangerstation und Campingplatz und hier bekommt man auch die für die Wanderung notwendige Erlaubnis.

Aber zum Maltese Cross wollte man uns nicht lassen, denn nach einem Feuer vor einiger Zeit, befindet sich alles drumherum gerade in der Regenerationsphase und darf nicht betreten werden. Na toll, dachten wir uns. Da wir aber keine Lust hatten ohne irgendwo raufgeklettert zu sein wieder wegzufahren, fragten wir nach einer alternativen Wanderung, die man von hier aus machen konnte und die Damen schlugen uns den Middelberg Wasserfall vor.

Wasserfall klingt super entspannt und 6 Km hin- und zurück auch, dachten wir uns und hielten eine Karte die eigentlich keine Karte, sondern nur eine Skizze von der Tour war in der Hand. Damit machten wir uns zunächst quer über den Campingplatz auf den Weg zum Trail, der uns zum Wasserfall führen sollte.

Der Weg ist das Ziel…, und irgendwie sind wir dann doch von da hinten unten, nach hier oben rauf gekommen.

Etwa eine halbe Stunde später war ich sowas von aus der Puste, denn der etwa 50 cm breite Pfad, ging steil nach oben und machte auch keine Anstalten das ändern zu wollen. Nur gut, dass wir nicht auch noch von irgendwelchen Rentnern überholt wurden, die fröhlich Wanderlieder trällerten. Gunnar meinte noch, dass ein Wasserfall doch meist von oben nach unten falle, und man ihn sich doch eigentlich auch meistens von unten anschaut. Ich stimmte zu, aber vielleicht ist es hier umgekehrt.

Nach etwa der Hälfte der Strecke, also nach 1,5 Km kam eine Abzweigung ohne Beschilderung. Wir hatten die Wahl: geradeaus oder nach rechts? Da wir Beide mehr als bereit für den Wasserfall waren, wollten wir jetzt nichts falsch machen und schauten auf die „Karte“. Dort waren auf dem Weg zwei Abzweigungen eingezeichnet, die erste sollten wir nach rechts gehen, die zweite nach links.

Die Frage war nun, sind wir vielleicht bereits an der ersten Abzweigung vorbeigekommen und intuitiv nach rechts gegangen, so dass wir jetzt nach links müssten (du kannst mir noch folgen?), oder ist dies die erste Abzweigung. Da Google Maps mangels Empfang gerade nicht zu befragen war, entschieden wir uns für den rechten Abzweig, der zwar steiniger und steiler war, aber wir vermuteten, dass das schon passen würde.

Wir vermuteten auch, dass wir ja bald da sein müssten, denn 3 Kilometer sind ja eigentlich nix. Langsam zweifelten wir aber daran, vorhin bei der Abzweigung die richtige Entscheidung getroffen zu haben, aber zurück zu gehen wäre ja auch bekloppt gewesen. Wir mussten etwa einen Kilometer weiter zweifeln, bis ein weiterer Abzweig kam – und hey, da stand ein Holzschild auf dem jemand „Waterval“ drauf gemalt hatten. Es zeigte nach links. Naja, entweder war das, was da drauf stand jetzt Afrikaans oder ein Scherz. Google Maps konnten wir immer noch nicht befragen.

Fast geschaft…

Wir glaubten den Schild und irgendwann hörten wir dann endlich ein Rauschen und je weiter wir gingen desto lauter wurde das Rauschen. Der Weg wurde nun noch etwas mühsamer, denn es galt über ein paar Felsen zu klettern und dann standen wir vor dem Middelberg Wasserfall.

Am Ende der Mühe, sind wir bei einem der schönsten Wasserfälle angekommen, die wir je besucht haben. Alles richtig gemacht.

Er endete wirklich hier oben und floss dann in einem schmalen Rinnsal ins Tal. Deshalb mussten wir so weit nach oben gehen. In mitten einer grünen von steilen Wänden umgebenen Oase, stürzte das Wasser aus bestimmt 50 Metern Höhe in einen kleinen Bach vor unsere Füße. Es ist einer der schönsten Wasserfälle, die ich je gesehen habe, die Strapaze hatte sich wirklich gelohnt. Wir waren nicht alleine hier oben, etwa 10 weitere Personen waren noch da, aber wir warteten so lange bis sie gingen, denn wir wollten dieses Paradies wenigstens eine kurze Zeit für uns allein haben. Nach vielen Fotos und Filmaufnahmen, machten wir uns wieder auf den diesmal nicht so strapaziösen Weg nach unten und wurden, als wir in unserer Unterkunft ankamen noch von einem tollen Sonnenuntergang belohnt.

Matjiesfontein – ein Nationaldenkmal

Nach einem kurzen Abstecher im Städtchen Tulbagh und einer Übernachtung auf Rijk’s Wine Estate, machten wir uns auf zu dem nächsten Highlight unserer Reise: Die Kleinstadt Matjiesfontain. Zum erstem mal gehört hatten wir von Matjiesfontein in einer TV-Sendung über den Luxus-Zug „African Explorer“, der hier am Bahnhof auch einen Übernachtungs-Stopp einlegt.

Früher war Matjiesfontein nur ein Ort, an dem die Dampfloks der Züge, die zwischen Kapstadt und Johannesburg pendelten, Wasser auftanken konnten und für die Bauern die in dieser kargen Gegend Schafzucht betrieben. 1876 ließ sich der Schotte James Douglas Logan hier nieder. Das trockene Klima der Karoo half ihm dabei, eine Lungenkrankheit, an der er seit seiner Kindheit litt, zu heilen. Er beschloss Matjiesfontein zu einem Kur- und Ferienort auszubauen, was wegen der abgeschiedenen Lage, zunächst kurios klingt, aber doch von einigem Erfolg gekrönt war. Er ließ das Lord Milner Hotel bauen und durfte sogar die damalige Prominenz zu seinen Gästen zählen. Edgar Wallace war z.B. einer von Ihnen. Um das Hotel herum wurde eine kleine Siedlung im viktorianischem Stil errichtet mit Bars und Cafés, um den Gästen einiges an Amüsement zu bieten.

Das ganze Dorf ist ein Hotel.

Um Matjiesfontein in seinem Stil zu erhalten ging die gesamte Stadt 1968 in Privatbesitz über und wurde 1975 zum Nationaldenkmal erklärt. Heute ist das historische Städtchen eine Touristenattraktion und man fühlt sich nach dem einchecken im Lord Milner Hotel wahrlich in der Zeit zurückversetzt. Die Holzdielen knarren unter den Füßen, es riecht wie alte Häuser riechen und so setzt es sich am Abend zum Dinner fort. Im großen Speisesaal in dem wahrscheinlich auch Edgar Wallace seine Speisen zu sich genommen hat, sind alle Bediensteten in historischen Gewändern gekleidet und es wird auf altem Geschirr serviert.

In Matjiesfontein scheint die Zeit still zu stehen.

In der Stadt selbst gibt es neben dem Milner Hotel noch ein Café, eine Bar, zwei Museen, natürlich eine Kirche und viele kleine Häuschen die man meines Wissens auch buchen kann, wenn man nicht im Hotel wohnen möchte. Eine Attraktion ist auch die Stadtrundfahrt in einem historischen Londoner Doppeldeckerbus. Sie führt im Schrittempo durch die ganze Stadt, auf der einzigen Straße und Johnny, eine Institution in Matjiesfontain, erklärt mit einem Megaphon ausgestattet (die meisten Gäste sind hier etwas älter), alle Sehenswürdigkeiten und vergisst dabei, dass er und die Tour die größte Attraktion von allen ist. Die Fahrt dauert ca. 7 Minuten, startet und endet am Lord Milner Hotel und Johnny führt uns danach noch durch ein paar historische Räume des Hotels, bis wir dann alle zusammen, wie sollte es anders sein, im Pub enden. Hier gibt Johnny dann noch das ein oder andere Ständchen am Piano. Die Tour ist kostenlos, aber ein großzügiges Trinkgeld für ihn und den Busfahrer sollten drin sein.

Ja doch…, irgendwie ist diese Stadtrundfahrt schon witzig.

Wiedersehen mit Prince Albert

Einen Katzensprung (für einen Roadtrip) entfernt von Matjiesfontein, liegt der kleine Ort Prince Albert, den wir 2017 bereits besuchten und als wiedersehenswert erachteten. Diesmal übernachteten wir im altehrwürdigen Mont d’Or Swartberg Hotel, eines der schönsten Gebäude der Stadt. Da die Fahrt wirklich nicht sehr weit war, kamen wir sehr früh dort an. Wir schlenderten noch ein wenig durch die Stadt und waren überrascht, dass es neben einigen spannenden Trödel-Läden, auch Kunstgalerien und kleine Designer-Stores gab, die uns bei unserem letzten Besuch gar nicht aufgefallen waren, oder die damals einfach noch nicht da waren.

Mont d’Or Swartberg Hotel
Wie lange der wohl schon vor dem Laden parkt?

In einem kleinem Café verkürzten wir uns erst einmal die Zeit bis zum Check-In. Bevor wir ins Hotel gingen, wollten wir auch noch im Restaurant „Camillas Kitchen„, in dem wir 2017 fantastisch bekocht wurden einen Besuch abstatten, um für den Abend eine Reservierung vorzunehmen. Dort bereitete damals eine bekannte Köchin das Essen für die Gäste zu. Es gab keine Speisekarte und man konnte nur vegetarisch oder nicht-vegetarisch wählen. Das hat uns wirklich gut gefallen.

Das Gebäude in der 34 Church Street stand noch da und ein Restaurant schien es auch noch zu beherbergen. Es heißt jetzt aber African Relish und bietet neben dem Restaurant auch ein Deli, und Kochkurse an. Die Inneneinrichtung war die uns bekannte, dahingehend hat sich also nicht all zu viel geändert. Aber es gibt jetzt eine Speisekarte. Den Einen wirds freuen, wir fanden das frühere Konzept netter.

Auf dem Rückweg stoppten wir noch in unserer Hotelbar, die Green Prince Gin-Bar und ließen den Abend mit der ein oder anderen hochprozentigen, hübsch dekorierten Spezialität ausklingen (alles richtig gemacht).

Ein Tagesabschluss, wie er uns gefällt 🙂

Swartberg Pass und bekannte Gesichter

Der Swartberg Pass überquert die Swartberge, welche die kleine von der großen Karoo trennt. Die unbefestigte Passstrecke bietet atemberaubende Ausblicke und viel Fahrspaß (wenn man schwindelfrei ist). Die Vegetation ist, wie in der großen Karoo, eher flach und trocken und man kann wirklich viele Proteas, die Nationalblume Südafrikas, sehen. Selbst dort wo es zuvor gebrannt hat, kämpfen sich die Proteas durch und zaubern Farbtupfer in die verbrannte Landschaft.

Der Swartberg Pass fängt easy an und ist eigentlich auch einfach zu befahren.
Auch wenn die Landschaft meist sehr karg ist, ist sie traumhaft schön.
Den ein oder anderen Farbflecks gibt es dann aber doch. Zum Beispiel Südafrikas Nationalblume, die Protea.

Weiter ging es über Outshoorn (Stopp bei beans about coffee) zu Debi und Eugene, in ihr kleines Koedoeskloof Guesthouse. Auch hier waren wir 2017 bereits und die Beiden haben sich echt an uns erinnert und uns unser „altes“ Zimmer gegeben. Die Burger in Ihrem kleinen Restaurant und der Wein waren wieder klasse. Debi und Eugene sind wirklich ein sehr gastfreundliches Paar, bei denen wir einen Aufenthalt wirklich empfehlen können.

Debi und Eugene’s kleines Koedoeskloof Guesthaus. Das zweite Mal dort war wieder superschön und entspannt.

Am nächsten Morgen ging es dann auch schon weiter. Wir fuhren über Barrydale (Unbedingt bei Diesel & Creme anhalten) und Montagu nach Worcester, wo wir eine Übernachtung im echt schönen Guesthouse „Beckhuis“ hatten. Dumm für uns war nur die Platzierung des großen Diesel-Aggregats direkt neben unserem Zimmer und das Loadshedding von 20 bis 22 Uhr. Pünktlich zur Tagesschau sprang das Monsterteil an. Wir kamen uns zwei Stunden lang vor, wie im Maschinenraum einer Diesellok, so laut war es. Die Nacht war dann aber erholsam ruhig.

Dieses zweite Frühstück bei Diesel & Creme ist echter Food-Porn.

Über Franschhoek und Stellenbosch nach Cape Town

Am nächsten Morgen im Beckhuis in Worcester wurden wir von der Dame an der Rezeption erst einmal fotografiert, da sie unsere blumigen Hemden wohl recht cool fand. Zumindest äußerte sie dies lautstark und schickte das Foto auch gleich an einen (ihren?) Freund weiter. Das Frühstück, das wir im Garten einnahmen, war sehr lecker und stärkte uns für unsere nächste Etappe, die uns über Franschhoek nach Stellenbosch führte.

Durch die Berge geht es nach Franschhoek.

In Franschhoek, bekannt für seine guten Rotweine, besuchten wir aber kein Weingut, sondern das Franschhoek Motor Museum. Wir erwarteten nicht all zu viel, wurden aber sehr überrascht. Auf vier große, klimatisierte Hallen verteilt steht eine Sammlung von 220 top gepflegten Fahrzeugen aus allen Epochen. Die Sammlung ist chronologisch sortiert, und wenn man sich an die Hinweisschilder hält, fängt man bei Fahrzeugen von vor 1904 an und endet sozusagen in der Neuzeit, bei Exemplaren ab 1960.

Das Motor Museum in Franschhoek…
…überraschte uns dann doch sehr positiv.

Nach so vielen Autos ging es weiter nach Stellenbosch, zu einem Kaffee mit Kuchen im botanischen Garten und dann war es auch schon Zeit unsere heutige Unterkunft aufzusuchen. Das zweite mal auf dieser Reise eine Übernachtung auf einem Weingut, aber auch dieses ist nicht wirklich erwähnens- oder empfehlenswert. Vielleicht sind wir ja auch ein bisschen zu picky, aber das abgestandene Tropf-Wasser aus dem Klobürsten-Ständer, sollte man eigentlich täglich bei der Badreinigung wegkippen, zumindest aber nach jedem Gast, denn der strenge Geruch müsste auch dem Reinigungspersonal auffallen. Diesen Hinweis haben wir dann am nächsten Morgen beim Checkout noch mal da gelassen.

Endlich wieder in Cape Town

Die erste Unterkunft (Hout Bay)

In Cape Town hatten wir 7 Übernachtungen in 3 Unterkünften eingeplant. Die Erste war ein Guest House in Hout Bay, bei der der Empfang durch den Besitzer (so vermuten wir mal) etwas schräg verlief. Pünktlich um 15 Uhr kamen wir an und parkten in der steilen Auffahrt vor dem geschlossenen Tor des Grundstücks. Soweit nichts Ungewöhnliches. Ich stieg aus und klingelte. Nichts passierte. Ich klingelte noch einmal. Wieder keine Reaktion. Wir warteten ein paar Minuten, denn vielleicht war das Haus so groß, dass es etwas brauchte, bis man an die Haussprechanlage gelangte. Da aller guten Dinge bekanntlich drei sind, klingelte ich nach ca. 5 Minuten noch einmal. Natürlich passierte nichts.

Wir entschieden uns, später wieder zu kommen, vielleicht hatte ich bei der Buchung ja eine spätere Ankunftszeit angegeben. Kaum saß ich wieder im Wagen, öffnete sich wie von Zauberhand das große Tor. Wir fuhren die Einfahrt hoch und parkten den Wagen. Ein Gärtner war mit der Pflanzenpflege beschäftigt, aber wahrscheinlich nicht berechtigt das Tor für Fremde zu öffnen. Der Eingang des Hauses, mit einer großen Glastür, war offen. Ein Schreibtisch im Vorraum war wohl der Empfang. Aber natürlich war niemand da. An den Empfang schloß sich gleich ein großer Raum mit einem langem Esstisch an. Wahrscheinlich der Frühstückstisch. Die komplett verglaste Front bot uns einen tollen Blick auf Hout Bay. Aber eigentlich hatten wir jetzt hier jemanden erwartet, der uns in Empfang nimmt und uns die Zimmerschlüssel gibt. Wir warteten also erstmal. Kennen wir ja schon.

Blick auf Hout Bay aus unserem Zimmer.

Nach geschlagenen 5 Minuten kam ein etwas verwirrter, vielleicht nicht ganz ausgeschlafener Mann aus einer Tür und begrüßte uns freundlich. Wir stellten uns vor, und der Herr machte sich auf die Suche nach unserer Buchung, die er aber auf seinem Laptop nicht fand. Er ging in des Hinterzimmer aus dem er eben gekommen war und sagte im Gehen, er probiere es mal mit dem Handy. Wir dachten nur, hoffentlich kommt er wieder und schläft nicht vorher irgendwo ein. Er kam aber kurze Zeit später wieder zurück und er hatte wohl auch unsere Buchung gefunden, denn jetzt suchte er die Schlüssel, die bei bezugsfertigen Zimmern wohl im Schloß stecken sollen. Wir trotteten ihm hinterher, er ging aber zu den Zimmern im Erdgeschoss, wir wussten aber das wir eines der oberen Zimmer gebucht hatten, weil unseres einen Balkon und keine Terrasse hat. Das teilten wir ihm mit und so ging er noch mal ins Hinterzimmer, wohl um auf dem Handy die Buchung noch mal zu überprüfen.

Als er wieder da war, begaben wir uns gemeinsam auch nach oben und bekamen, man glaubt es kaum unser gebuchtes Zimmer. Der Herr erklärte uns noch einiges, auch das heut Abend der Strom weg sei und dafür das Notlicht bereitstand und das die Spülung im Klo so lange aber nur einmal ging, weil die Pumpen auch nicht funktionieren werden. Da wir aber über eine App immer informiert sind, welcher Stadtteil gerade von Load Shedding betroffen ist, hatten wir eh geplant, wie so oft, in einen nicht betroffenen Stadtteil zum Abendessen zu fahren und den Stromausfall so praktisch zu umgehen. Zwei Tage blieben wir hier in Hout Bay.

Sommelier Gunnar

Unsere Beste Unterkunft (Gardens)

Nach Hout Bay waren unsere Erwartungen für die nächste Unterkunft in Kapstadt groß, denn wir kannten die Bilder und wir kannten den Preis. Es ging in den Stadtteil Gardens ins Cape Cadogan Boutique Hotel. Daran das ich dieses Hotel erwähne und auch verlinke erkennt Ihr als geübte Leser unseres Blogs, dass unsere Erwartungen voll erfüllt wurden und wir diese Unterkunft gern empfehlen.

Eines der Gebäude des Cape Cadogan.

Gardens ist ein etwas quirliger Stadtteil, unser Hotel lag aber in einer etwas ruhigeren Seitenstraße. Da wir uns fast am Ende unserer Reise befanden, war das ehemalige Weiß unseres Polos einem staubigen Rotbraun gewichen und es war uns etwas unangenehm, dass wir zum Einen direkt vor dem Eingang des Hotels parken konnten und Zweitens auch sofort ein Portier auf uns zu gerannt kam, um unser Gepäck entgegen zu nehmen. Wir ließen alles aber zunächst im Wagen und so brachte er nur uns ins Foyer des eleganten Hauses.

Wir durften zunächst auf den bequemen Sofas Platz nehmen und bekamen einen Willkommens-Drink. Eine freundliche Dame vom Empfang kam zu uns und so erledigten wir alle Formalitäten bequem hier im sitzen. Nebenbei erzählte sie uns ein wenig vom Hotel und fragte auch, was wir so in unserem Urlaub gemacht haben. Wir fühlten uns sofort sehr willkommen und gut aufgehoben. Das tolle Ambiente tat ihr Übriges. Nachdem hier unten alles erledigt war, zeigte die Dame uns unser Zimmer. Die Ausstattung war ebenfalls erstklassig und wir hatten sogar einen Blick auf den Lions Head.

Nachdem wir unser Gepäck auf das Zimmer gebracht und uns etwas frisch gemacht hatten, wollten wir die Gegend erkunden, kamen aber erst nur bis ins Foyer, denn hier standen kleine kostenlose Desserts für die Gäste bereit. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und machten es uns wieder bequem.

Die Dritte Unterkunft (De Waterkant)

Schweren Herzens verließen wir das schöne Cape Cadogan. Unsere letzte Unterkunft, diesmal für 3 Nächte, hatte zwar auch das Wort Hotel im Namen, war aber ein Apartmenthaus mit Wohnungen, die an Urlauber vermietet werden. Es lag in Zentrumsnähe im Stadtteil De Waterkant.

Wir wussten, dass das Haus eine Garage hatte, Gunnar wartetet aber vor dem Eingang des Hauses, so dass ich uns am Empfang beim Portier anmelden konnte. Dort sagte man mir, wir können direkt in die Garage in eine bestimmte Ebene fahren und das jemand zu uns runterkommt. Es kam auch jemand und dieser brachte uns von unserer Tiefgarage bis zu unserer Wohnung und händigte uns den Schlüssel und die Zugangskarten für die Garage aus. Die Wohnung war zwar nicht exakt die gebuchte (die war direkt nebenan) aber sie war auch ok.

Wir hatten die Wohnung mit Frühstück gebucht, dies gab es etwa 200 Meter weiter in einem kleinen Café. Nach unserem ersten Besuch am nächsten Morgen, entschieden wir uns aber, dass dies auch der letzte Besuch dort gewesen war, denn dieses Café war so gar nicht nach unserem Geschmack und das Frühstück auch nicht. Gut das stattdessen ganz in der Nähe ein Bootlegger war, der uns wesentlich besser gefällt uns was zudem auch sehr leckere Speisen anbietet. Zwar mussten wir das nun selber zahlen, aber lieber gut gefrühstückt als ein schlechtes Gefühl in der Magengegend.

Sieben Tage Kapstadt

Was haben wir nun die sieben Tage in Kapstadt gemacht, obwohl wir ja schon so häufig dort waren? Wenn man eine Stadt besonders mag, gibt es Orte, an die man immer gerne wieder hingeht, bzw. fährt, so auch bei uns.

Shopping & Kultur

Zum einen ist da natürlich die große Shopping Mall V&A Waterfront, um die man eigentlich gar nicht drum rum kommt, wenn man länger in der Stadt ist. Dort bekommt man alles was man braucht, von Andenken über Lebensmittel bis zu Klamotten. Hier findet man viele Restaurants von Fast Food bis elegant und von dort gehen auch viele Ausflugsfahrten mit Schiffen los, z.B. nach Roben Island. Auch Interessant für Liebhaber moderner oder zeitgenössischer Kunst ist das Zeitz MOCCA Museum direkt in der Nähe. Wir konnten zwar nicht mit allem was dort gezeigt wurde etwas anfangen, aber schon allein die Architektur des Museums, das sich in einem umgebauten Silo befindet, ist unbedingt sehenswert.

Im Zeitz MOCCA Museum – Nur wer da war, weiß was auf dem Bild zu sehen ist.

Natur

Wer eher die Natur sucht fährt oder wandert auf den Tafelberg und wem das zu touristisch ist hat noch viele andere Möglichkeiten. Wir gehen z.B. jedes Mal auf den Lions Head, einem markanten, 669m hohen Berg, der nur zu Fuß zu erklimmen ist. Natürlich waren wir auch in diesem Urlaub oben, haben aber auch zum ersten Mal den Chapmans Peak erklettert. Diese Erhebung in den Ausläufern des Tafelberg-Massiv ist mit 593 Metern fast so hoch wie der Lions Head, der Aufstieg annähernd so anstrengend, aber das Plateau nicht so groß wie das des Lions Head, weshalb man dort oben wohl auch meistens allein ist. Die Aussicht ist aber dennoch großartig. Wer lieber die geordnete Natur mag, den sei ein Besuch im Botanischen Garten in Kirstenbosch empfohlen. Dort ist nicht nur die Afrikanische Pflanzenwelt in atemberaubender Kulisse zu bewundern, sondern hier finden auch regelmäßig tolle Konzerte statt, zu denen sich die Kapstädter zu einem Picnic auf der großen Wiese vor der Bühne treffen (natürlich auch zum Musik hören).

Immer wieder nice ist der Sonnenuntergang auf dem Lions Head.
Blick vom Chapmans Peak.

Märkte

Es gibt in Kapstadt auch viele Märkte die man unbedingt besuchen sollte, z.B. den Neighboorgoods Market in Woodstock oder den Oranjezicht City Farm Market ganz in der Nähe vom V&A Waterfront, wo wir dieses Mal zum ersten Mal waren. Wer noch ein afrikanisches Mitbringsel sucht und die lokale Bevölkerung etwas unterstützen möchte, den empfehlen wir den Kunsthandwerksmarkt am Green Market Square, mitten in der Innenstadt.

Samstag Morgens zum Neighbourgoods Market…
…und Abends in den Mojo Market.

Kein Markt, sondern eher ein Food Court ist der Mojo Market in Sea Point. Diese hippe Location hat täglich von 8.00 bis 23:00 Uhr geöffnet und bietet somit vom Frühstück bis Abendessen alles, was der Magen gerade begehrt und den gepflegten Drink dazu ebenfalls. Meistens wird das Ganze auch noch von Live-Konzerten von lokalen Musikern und Bands begleitet. Der Mojo Market ist nicht nur bei Touristen beliebt, sondern auch bei den Captonians und steht auch bei uns meistens auf der ToDo Liste.

Strände

Es gibt so viele Strände um Kapstadt, dass wir jeden Tag einen anderen hätten besuchen können. Der größte und gleichzeitig menschenleerste ist wohl der in Noordhoek. Bei Surfern (Wellenreitern) beliebt ist der Scarborough Beach und bei Kitern eher der in Bloubergstrand. Unsere Lieblingsstrände sind der Llandudno Beach in Hout Bay und der Dias Beach am Cape of Good Hope.

Ganz viel Sand gibt es in Noordhoek.
Einfach nur schön, der Strand von Llandudno.

Ausflüge in die Umgebung

Den großen Reiz hat Kapstadt für uns auch, weil man mit dem Auto schnell aus der Stadt raus ist und es in der Nähe viel zu entdecken gibt. Zu erwähnen ist da der strahlend weiße Leuchtturm von Kommetjie, das Kap der guten Hoffnung (auch wenn es sehr touristisch ist), die kleinen Orte Simon’s Town und Kalk Bay oder aber auch die Wein- und Universitätsstadt Stellenbosch. Dort haben wir dieses Mal auch das Weingut Spier besucht, weil deren Sauvignon Blanc und Chenin Blanc praktisch unsere Haus-Weine sind. Wer hier keine Weinprobe machen will, dem sei ein Besuch der Eagle Encounters empfohlen, die dort mehrmals am Tag eine Vorführung mit einigen der von ihnen wieder aufgepäppelten Greifvögeln machen.

Sehr beeindruckende Tiere mal ganz nah.

Die Liste von dem was man in Kapstadt alles machen kann ist hiermit natürlich noch nicht beendet und ist natürlich auch immer von deinen Interessen abhängig. Wenn du Lust hast lies also gern auch noch die Beiträge von unseren Reisen 2016, 2017, 2018 und 2019 oder schreib uns gerne deine Frage in die Kommentare unter diesen Beitrag.

Die Abreise

Der Abschied von Kapstadt oder generell von Südafrika, fällt uns immer etwas schwer, aber jeder Urlaub hat ja mal ein Ende. Die Zeit bis zum Abflug vertrieben wir uns mit einem Besuch auf dem Neighboorgoods Market und anschließend im Botanischen Garten in Kirstenbosch, weil wir es an dem Tag etwas entspannter angehen lassen wollten. Die Temperaturen stiegen an dem Tag aber sehr rasch auf 38 Grad°C und Gunnar plagten heftige Magen- Darmprobleme, weshalb wir uns dann entschieden am frühen Nachmittag schon zum Flughafen zu fahren, denn dort ist der Weg zu einer einigermaßen sauberen Toilette nicht so weit.

Byebye Cape Town. Bis demnächst.

Dieses fünfte Mal in Südafrika, war aus vielen Gründen etwas anders als die anderen Reisen aber dennoch können wir sagen, dass wir nicht das letzte Mal dort waren. Wenn du Fragen zu einzelnen Punkten hast melde dich gern über das Kontaktformular, oder über die Kommentare unter dem Beitrag.

Wenn du noch mehr Fotos von dieser Reise sehen willst, dann besuche und abonniere gern auch unseren Instagram-Account.

0 Kommentare zu “Cape Town, Cederberg Mountains und die Karoo

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