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Bloggerinterview mit Steffi und Stefan von journeyglimpse.com

Steffi und Stefan
Lesezeit: ca. 6 Minuten

Last Updated on 9. November 2019 by Holger

Igor von 7Kontinente brachte uns in seinem Interview auf die Idee, Steffi und Stefan von journeyglimpse.com zu fragen, ob sie ebenfalls Lust haben sich unseren Fragen zu stellen. Die beiden vielreisenden Schweizer haben sofort zugesagt, was auch uns natürlich sehr gefreut hat. Zwei große Themen beherbergt ihr lesens- und sehenswerter Blog: Reisen und Fotografie. Dazu und was es für Sie bedeutet zu bloggen handeln unsere Fragen.

Hallo Steffi, hallo Stefan,
wir freuen uns sehr, das ihr unserem Interview zugestimmt habt und wir freuen uns auch, durch den Vorschlag von Igor, einen neuen Blog kennengelernt zu haben.

Holger: Journey Glimpse heißt ja übersetzt soviel wie Reiseüberblick bzw. Einblick. Was war ausschlaggebend dafür, dass Ihr eure Reisen, eure Erfahrungen und eure Fotos mit der ganzen Welt, auf eurem Blog, auf YouTube und Instagram teilt?
Steffi und Stefan: Das ist richtig. Den Namen wählten wir bewusst, da wir anderen jeweils nur kleine Einblicke in unsere Reisen geben können, die Glimpses. Der Name ist prädestiniert für die moderne Zeit rund um Instagram und YouTube.

Bei uns begann alles mit dem Wunsch, eine Weltreise zu machen. Wir beide waren vorher schon immer wieder gereist. Aber nie mehrere Monate am Stück, über verschiedene Kontinente und Länder hinweg. Wie wohl alle Weltreisenden, wollten wir die Erinnerungen in irgendeiner Form für uns festhalten. Wir haben im Vorfeld schnell Gefallen an anderen Blogs gefunden und andere YouTuber verfolgt. Freunde und Bekannte fragten uns an, ob wir einen Blog zur Weltreise machen würden. Kurze Zeit später war der Blog geboren. Da wir beide die Fotografie lieben war zudem schnell klar, dass wir unsere Fotos auf unserem Blog zeigen und ihnen viel Raum geben möchten. So kam Journey Glimpse zu der heutigen Form.

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Sonnenuntergang in Cusco, Peru – © journeyglimpse.com

Holger: Hat sich Euer Leben durch das Bloggen verändert?
Steffi und Stefan: Das ist schwer zu sagen. Spontan würden wir die Frage mit nein beantworten. Aber dies lässt sich erst abschliessend sagen, wenn wir wieder zurück in der Schweiz sind. Wenn man wie wir, mehrere Monate am Stück auf dem Globus umherreist, ist das Leben sowieso in einer Ausnahmesituation.

Holger: Wie bringt ihr Bloggen, YouTube & Co. und eure Jobs unter einen Hut? Aus eigener Erfahrung weis ich, dass das nur mit viel Disziplin funktioniert. Was ist euer Geheimrezept?
Steffi und Stefan: Leidenschaft und Spass. Uns macht es riesige Freude Blogs zu schreiben, zu fotografieren und zu filmen. Es ist ja kein Müssen, es ist ein Dürfen. Fotografieren und filmen würden wir ohnehin, egal ob wir eine eigene Plattform haben oder nicht. Von daher ist es gar nicht ein so grosser Aufwand für uns. Der Extraaufwand entsteht nur dadurch, dass wir den Content regelmässig streuen und uns somit auch Deadlines setzen. Da kommt die von euch angedeutete Disziplin ins Spiel.

Holger: Schreibt ihr bereits auf Reisen und veröffentlicht quasi life, oder erscheinen die Beiträge zeitversetzt, wenn ihr wieder zuhause seid oder es unterwegs mal einen Regentag hat?
Steffi und Stefan: Die Blogs schreiben wir, wenn wir Zeit haben. Meistens auf Flügen und wenn wir mit Bus und Bahn unterwegs sind. Wir versuchen die Texte zeitnah zu realisieren. Soll heissen, wenn wir beispielsweise im Etoscha National Park waren, versuchen wir, innert drei Tagen den Blog dazu zu verfassen. Zudem achten wir darauf, ob ein gewisses Thema an eine Zeitaktualität gebunden ist, wie beispielsweise die Vulkan-Thematik auf Bali. Wir waren vor Ort, als der Flughafen kurz vor der Schliessung stand. Da haben wir den Blog-Beitrag innert Stunden geschrieben und publiziert.

Aktuell sind wir mit unseren Vlogs etwa vier Wochen im Rückstand. Nicht, weil wir mit dem Schnitt nicht nachkommen würden, sondern weil wir einfach derart viele Vlogs gedreht haben. 76 sind bei der Weltreise zusammengekommen. Wir stellen jeweils drei pro Woche online. Mehr möchten wir nicht raushauen. Deshalb erscheinen unsere Vlogs ein wenig zeitversetzt.

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Bagan, Myanmar – © journeyglimpse.com

Holger: Könnt ihr euch das Leben eines digitalen Nomaden für euch vorstellen, oder braucht ihr einen festen Anlaufpunkt auf der Welt zu dem ihr immer wieder zurückkommen könnt?
Steffi und Stefan: Wir könnten uns dies sehr gut vorstellen. Wobei wir sicherlich unsere Base in der Schweiz behalten würden. Ab und an muss man auch wieder nach Hause, um die ganzen Erlebnisse und Eindrücke zu verarbeiten. Uns zumindest, geht dies so. Generell sind wir aber überall Zuhause.

Holger: Jetzt mal zu eurem zweiten großen Thema, der Fotografie. Ihr beschreibt im Blog sehr gut, welchen Bedeutung sie für euch hat. Und die Fotos die Ihr macht, spiegeln das ja auch deutlich wieder. Habt ihr immer eure komplette Ausrüstung mit im Rucksack oder stimmt ihr sie auf das Reiseziel ab? Gibt es eine minimal Ausstattung, die ihr jemanden empfehlen würdet, der mit kleinem Gepäck reist?
Steffi und Stefan: Auf der Weltreise hatten wir 20kg Kameraequipment dabei. Wir versuchen bei unseren Reisen auf jede Situation vorbereitet zu sein – und doch werden wir dies im Endeffekt nie sein. Wenn wir in Ländern unterwegs sind, in denen es schwierig ist an Ersatzmaterial zu kommen, haben wir eher mehr Equipment dabei. Bei einem Städtetrip in eine europäische Metropole wie Paris oder London darf es auch einmal weniger sein.

Generell hängt die Minimal-Ausstattung davon ab, was man fotografieren möchte. Will jemand Street-Fotografie betreiben, reicht ein 35mm Objektiv aus. Ein anderer möchte allenfalls nur Portraits schiessen, dann ist ein 85mm perfekt. Oder man greift einfach zu einem Standardzoom-Objektiv im Bereich von 24-70mm.

Holger: Ich denke wer sich euren Instagram Account anschaut, und für fremde Länder oder einfach nur für tolle Fotos schwärmt, wird gleich auf Folgen klicken. Ich hab es zumindest getan und bin begeistert von euren ausdrucksstarken Fotos. Wie sieht euer Instagram Workflow aus? Womit macht Ihr die Fotos und welchen Weg nehmen sie von der Aufnahme bis sie bei Instagram landen?
Steffi und Stefan: Vielen lieben Dank. Schön, dass die Fotos gefallen. Wir freuen uns riesig über positives Feedback.
Wir haben keinen speziellen Instagram-Workflow. Unsere Fotos sind jeweils so aufbereitet, dass sie auf dem Screen und als Print funktionieren. Wir benutzen beispielsweise keine Filter für unsere Landschaftsfotos. Wir fotografieren, editieren anschliessend in Lightroom und exportieren das Bild von dort.

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Novizen in Bagan, Myanmar – © journeyglimpse.com

Holger: Jetzt mal etwas, dass sicherlich viele Leser interessieren wird: Wie habt Ihr euch kennengelernt und hattet ihr beide schon vorher die Leidenschaft für das Reisen, Fotografieren und Schreiben?
Steffi und Stefan: Wir kennen uns bereits seit über zehn Jahren. Ein Paar sind wir aber noch nicht so lange. Wir haben seinerzeit die Berufsschule zusammen absolviert. Nach deren Abschluss hatten wir mehrere Jahre keinen Kontakt mehr. Stefan hat sich nach der Berufsschule in Richtung Film und Fotografie bewegt und als wir Jahre später zusammenkamen, sprang das Foto-Feuer auch auf Steffi über. Im Gegensatz zu Steffi lag Stefan das Schreiben schon immer. Die Leidenschaft für das Reisen teilen wir jedoch von Beginn an.

Holger: Wenn er euch schon vorgeschlagen hat, dann darf Igor natürlich auch eine Frage an euch stellen: Wie hat euch das Reisen verändert und welchen Stellenwert hat es in eurem Leben. Nicht nur aktuell, sondern im Allgemeinen.
Steffi und Stefan: Reisen ist für uns beide von immenser Wichtigkeit. Es bedeutet für uns zu leben. Oder anders formuliert: Ein Leben ohne das Reisen ist für uns undenkbar.

Bezüglich der Veränderung ist das gar nicht so einfach zu sagen. Generell sind wir sorgloser geworden. Durch das Reisen in armen Ländern erkennt man, welchen Reichtum man Zuhause hat und wie Sinn frei das Streben nach Statussymbolen im Grunde ist. Wir haben heute ein grösseres Streben nach Freiheit als je zuvor. Wenn wir das Thema Armut noch einmal aufgreifen, so versuchen wir wo immer möglich Menschen im Alltag zu helfen, auch wenn es nur mit kleinen Dingen ist. Wir nehmen die Umwelt viel bewusster war. Wir bezeichnen Reisen auch oft als Medizin gegen Vorurteile. So betrachtet hat das Reisen einen zentralen Stellenwert in unserem Leben.

Holger: Vielen Dank für Eure Antworten, die tollen Fotos und die Zeit, die ihr euch genommen habt.

Alle Fotos dieses Beitrages mit freundlicher Genehmigung und © journeyglimpse.com

2 Kommentare zu “Bloggerinterview mit Steffi und Stefan von journeyglimpse.com

  1. Ein schönes Interview. Freut mich sehr, dass sich Steffi und Stefan die Zeit dafür genommen haben. Auch dir lieben Dank Holger für das grossartige Format! Liebe Grüsse, Igor

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