Last Updated on 7. Februar 2020 by Holger
Wir sitzen fest und das gleich zweimal. Da wir wegen der aufziehenden Flut am Morgen des zweiten Tages auf Fraser Island nicht auf den Strand fahren konnten, hatten wir uns nach der kurzen Nacht im Geländewagen entschlossen, über einen Weg direkt an der Campzone zum Lake MacKenzie ins Inselinnere zu fahren.
Der tiefe und nasse Sand machte uns aber einen Strich durch die Rechnung und so fuhren wir uns gleich erstmal fest, da die Reifen nicht mehr griffen. Wir konnten uns aber selber wieder ausgraben und entschieden uns dafür, erst mal in unserer Düne zu warten, bis das Wasser so viel Strand freigegeben hat, dass wir uns dort wieder gefahrlos bewegen konnten. Wir saßen also sozusagen erneut fest. Leider eine ziemlich langweilige Angelegenheit.
Die Zeit vertrieben wir uns damit das Gunnar mit dem iPad spielte und ich mit meinem iPad Reisetagebuch führte. Natürlich sind wir auch, trotz Sturms ein wenig an den Strand gegangen. Eigentlich sollten (durften) wir ja erst um 12:30 Uhr wieder an den Strand (2h nach Tidenhöchststand), da wir aber unbedingt noch an den Lake MacKenzie wollten, brachen wir schon etwas früher auf, mussten wir doch nur ca. 7 Km nach Eurong und von da aus über ein Track zum See. Da man auf den „Straßen“, die natürlich nur aus tiefem Sand bestehen, nur 20-30 Km/h fahren kann, dauert die Tour hin- und zurück rund 2 Stunden. Der Sand auf der Strecke war trocken und so konnten wir auch gut fahren. Unser 4,7 Liter, 8-Zylinder Toyota Landcruiser zog uns durch den holprigen, kurvigen Track.
Der Lake MacKenzie war es wirklich wert, das Risiko auf sich zu nehmen und etwas zu früh an den Strand zu fahren. Als wir wieder in Eurong am Strand waren, machten wir uns direkt auf den Weg zur Fähre, der auch noch mal eine gute Stunde dauerte. Wir hatten Glück, dann die Fähre kam gerade an, als wir am Anlegepunkt eintrafen.
Nach der Überfahrt ging es schnell noch zum Tanken und dann brachten wir den Wagen zurück. Die Abgabe war einfacher als gedacht. Tankquittung vorzeigen und Schlüssel abgeben. Kein Check mehr ob auch alles in Ordnung ist, selbst das uns die Antennenhalterung abgebrochen war, interessierte nicht wirklich. Das Gunnar noch eine Blechabdeckung am Unterboden festschrauben musste, erwähnten wir deshalb auch gar nicht erst.
Als wir wieder im Wohnmobil saßen besserte sich unsere Laune zunehmend. Wir fuhren weiter nach Gympie, wo wir auf dem Caravan-Park eines Trucker Rasthofs unterkamen. Nicht besonders schön (eigentlich überhaupt nicht), aber wir konnten seit zwei Tagen mal wieder duschen. Danach besserte sich Gunnars Laune noch mehr, denn wir fuhren zu PizzaHut, wo es an dem Tag ein „All You Can Eat“-Bufett gab. Und das tat er dann auch.
Unser Campingplatz
Gympie: Caltex Truck Stop Caravan Park, 20 AU$, powered
Wenn ich mir die Berichterstattung zu Fraser Island aus diesem und dem vorigen Eintrag genauer ansehe, und auch versuche, etwas zwischen den Zeilen zu lesen (Stichwort: “Laune” ;-), so hab’ ich das Gefühl, dass ihr dieses Abenteuer leider nicht ganz so positiv erleben konntet, wie ich damals 2005.
Bei mir passte wirklich alles, und ich bin mir durchaus bewusst, dass ich damals viel Glück hatte, wie übrigens fast immer auf meinen Reisen! Der Jeep war ok und im Verhältnis zu heute ein wahres Schnäppchen; ich hatte eine vollständige Campingausrüstung und konnte im geräumigen Zelt schlafen! Das Wetter war, offensichtlich im Gegensatz zu eurem (Wolken, Sturm…), absolut perfekt und auch die Tide-Zeiten konnten gar nicht besser gepasst haben. Ein Jammer auch, dass ihr den Lake McKenzie nicht
bei reinem Sonnenschein erleben konntet; das Wasser sieht durch den Wind sehr aufgewühlt aus, dadurch erkennt man leider gar nicht, wie klar das Wasser ist und dass man auch in großer Entfernung noch auf den Grund sehen kann…
Mit dem etwas unglücklichen Verlauf bzgl. der Überfahrt bei Rainbow Beach, an dem ja auch ich vielleicht nicht ganz unbeteiligt war, bestätigt sich meiner Ansicht wieder einmal, was ich mir schon seit Jahren auf die Fahnen geschrieben habe: Ich weiche fast nie oder nur in geringem Maß von meiner ursprünglichen Planung ab! Daher weiß ich genau, wohin ich fahren muss, was mich dort erwartet, wie die Preise usw..
Derjenige, der euch den anderen Weg empfohlen hat, hat es sicher gut gemeint, aber oftmals sind dies Tipps, die diese Leute leider auch nur von anderen gehört haben oder bei denen sie vergessen, euch auf andere Umstände oder Einschränkungen hinzuweisen. Noosa Heads hat sich sicher gelohnt, aber die Anreise über Hervey Bay wäre möglicherweise doch problemloser abgelaufen.
Ich hoffe trotzdem, dass euch Fraser Island in guter Erinnerung bleiben wird; dieses Insel ist schon wirklich etwas ganz Besonderes, finde ich…
Wir hatten ja auch Glück, denn wir haben wirklich den allerletzten Wagen in Rainbow Beach bekommen der für die Zeit noch frei war.
Aber es stimmt schon, wäre das drumrum (Wetter, Campingsituation) besser gewesen, wäre natürlich auch der Bericht über Fraser etwas positiver ausgefallen.
Nichtsdestotrotz ist es eine tolle Insel, die auf jeden Fall einen Besuch wert ist.