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Von Stavanger ins schöne Bergen

Norwegen und seine Fähren
Lesezeit: ca. 5 Minuten

Nordkap-Roadtrip – Tag 3

Nach einer erholsamen Nacht in Stavanger starteten wir den Tag endlich mal wieder mit einem richtig guten Frühstück. Das hatten wir seit zwei Tagen vermisst – und für uns gehört es einfach zum Urlaub dazu: frisch gebrühter Kaffee, frisches Brot, Rührei und Speck, Obst, und natürlich ein bisschen Zeit, um gemütlich in den Tag zu starten. Mit vollem Bauch und guter Laune packten wir unsere Sachen ins Auto, und schon ging es wieder weiter Richtung Norden.

Auf dem Weg nach Bergen

Unser Ziel für heute: Bergen. Auf der Karte sieht das gar nicht so weit aus – knapp 210 Kilometer. In Deutschland wäre das an einem Vormittag erledigt. In Norwegen aber ticken die Uhren anders. Ganze 5,5 Stunden waren wir unterwegs, und das lag nicht etwa am Stau, sondern an der spannenden Kombination aus Fjorden, Fähren und Tunneln. Natürlich auch, weil wir häufig Stopps eingelegt haben, um die Landschaft zu genießen und zu fotografieren.

Die Strecke von Stavanger nach Bergen gilt als eine der abwechslungsreichsten im Süden Norwegens. Immer wieder tauchen Fjorde auf, die sich tief ins Land hineinschneiden, und man kommt automatisch ins Staunen. Das Tempo auf den Straßen ist entspannt, niemand hetzt, und man ertappt sich selbst dabei, wie man immer wieder den Blick über die Landschaft schweifen lässt. Genau deswegen sind wir hier.

Fähren und Tunnel – Norwegens besondere Straßen

Auf unserer Route standen zwei Fähren an. Die erste brachte uns von Mortavika nach Arsvågen. Diese Überfahrt ist kostenlos, dauert nicht lange und ist schon fast Routine für die Norweger. Für uns ist es dagegen jedes Mal wieder etwas Besonderes: Mit dem Auto auf ein Schiff rollen, kurz die Aussicht auf die Fjorde genießen und dann auf der anderen Seite weiterfahren.

Die zweite Fähre, von Sandvikvåg nach Halhjem, kostete rund 15 Euro und dauerte etwas länger. Aber auch hier mussten wir nicht lange warten – das System ist wirklich effizient. Viele dieser Fähren fahren übrigens bereits elektrisch, und wenn du sie mit einem Elektroauto nutzt, bezahlst du weniger als mit einem Verbrenner. Auch ein Grund, warum die Elektromobilität, hier so weit vorangeschritten ist.

Norwegen und seine Fähren
Heute war zwei mal Fähre angesagt

Viele dieser Fähr-Verbindungen sind in den letzten Jahren durch Tunnel ersetzt worden. Manche davon sind so lang, dass man fast das Gefühl hat, eine halbe Ewigkeit unter Wasser zu fahren. Besonders spannend: Es gibt in diesen Tunneln sogar Abzweigungen, was anfangs ziemlich ungewohnt ist. Aber genau solche Eigenheiten machen den Roadtrip durch Norwegen aus – man weiß nie, ob gleich ein weiterer Fjord, ein Tunnel oder eine Fähre auf einen wartet.

Ankunft in Bergen

Schon gegen 14 Uhr rollten wir schließlich in Bergen ein – trotz der langen Fahrtzeit viel früher, als wir gedacht hätten. Es zeigte sich heute zwar etwas bedeckt, aber sofort war wieder dieses Gefühl da: Bergen hat Charme. Mit seinen rund 294.000 Einwohnern ist die Stadt nach Oslo die zweitgrößte Norwegens, wirkt aber viel gemütlicher.

Bergen

Die Stadt ist von sieben Bergen umgeben und gilt als eine der regenreichsten Städte Europas. Aber heute hatten wir Glück: Es war trocken aber etwas bedeckt, und wir konnten die frische Luft in vollen Zügen genießen.

Bryggen – das Herz von Bergen

Natürlich führte uns unser erster Weg nach Bryggen, das historische Hanseviertel am Hafen. Bryggen gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Norwegens. Die bunten Holzhäuser mit ihren schmalen Giebeln reihen sich malerisch aneinander und erinnern an die Zeit, als Bergen ein wichtiger Handelsplatz der Hanse war.

Heute findet man dort Kunsthandwerk, Cafés und Boutiquen. Wir schlenderten gemütlich durch die schmalen Gassen, vorbei an schiefen Holzwänden, die schon seit Jahrhunderten hier stehen. Ein echter Pflichtbesuch in Bergen – egal, ob man zum ersten Mal hier ist oder wie wir schon einmal da war.

Kaffee und Gebäck im Kaf Kafe

Nach dem Bummel gönnten wir uns eine Pause im „Kaf Kafe“ in Bryggen. Schon bei unserem letzten Besuch hatten wir uns dort in den Kaffee und das norwegische Gebäck verliebt. Heute war es nicht anders: frischer, kräftiger Kaffee und dazu eine süße Versuchung, die perfekt zu diesem sonnigen Nachmittag passte. Besonders schön: die entspannte, freundliche Art des Personals. Hier fühlt man sich einfach willkommen.

Shoppen, Tacos und ein Spaziergang

Neben Sightseeing stand heute auch ein bisschen Shopping auf dem Programm. Bergen hat einige spannende kleine Läden, in denen man gut stöbern kann. Später entschieden wir uns fürs Abendessen für „Los Tacos“, eine lockere und moderne Location, in der man mexikanisch essen kann. Nach den Müsliriegeln und Burgern der letzten Tage war das eine willkommene Abwechslung.

Universitätsgarten Bergen
Klein aber fein: der Garten von Bergens Uni

Auf dem Rückweg zum Hotel spazierten wir noch durch den botanischen Garten der Universität. Der Park war überraschend ruhig und bot einen schönen Kontrast zur lebendigen Innenstadt. Ein kleiner Geheimtipp für alle, die in Bergen unterwegs sind und ein bisschen Ruhe suchen.

Sonnenuntergang über Bergen

Zurück im Hotel hieß es dann: Beine hochlegen, den Tag Revue passieren lassen und natürlich diesen Bericht schreiben. Vom Zimmer aus hatten wir einen tollen Blick auf den Sonnenuntergang. In Norwegen geht die Sonne später unter als in Deutschland – hier war es über eine Stunde länger hell. Und wir wussten: In ein paar Tagen würden wir so weit im Norden sein, dass die Sonne gar nicht mehr untergeht. Ein ziemlich faszinierender Gedanke, der uns schon jetzt ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Fahrstrecke Tag 3:
210 km | 5–6 Std. inkl. 2 Fähren

Ladepause: 
4. Supercharger Aksdal (NOR) – 43,02 KW


Im nächsten Teil: Morgen erwartet uns eine spannende Strecke auf dem Weg von Bergen über Flåm nach Lærdal. Seid gespannt auf unsere morgige Unterkunft, ganz nach dem Motto, „übernachten im Museumsdorf“.

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