Zu erst war Abenteuer-Camping und Vanlife einfach nur ein Trend. Man kaufte sich, meist einen VW Bus, baute ein Bett rein und stellte eine elektrische Kühlbox hinein und schon hatte man sein eigenes Hotelzimmer, das man überall dort, wo man wollte und wo es erlaubt war hinfahren und drin pennen konnte. Die Toilette war meist auf dem Flur, Duschen eher Fehlanzeige.
Und wie das so mit den Trends ist, entweder sie lösen sich in Nichts auf, oder aber sie entwickeln sich. Wir waren am Wochenende auf der Adventure Northside auf dem Gut Basthorst in der Nähe von Hamburg. Eine Messe ohne Messehalle, draußen in der Natur, die sich selbst als „Treffpunkt für Abenteurer, Weltenbummler, Van-Bewohner und Offroad-Begeisterte“ beschreibt. Neben 140 Ausstellern gab es auch 50 Vorträge und Workshops und 45.000 qm Platz für alle anreisenden Camper.
Sehnsucht nach Abenteuer
Der Andrang war sehr groß und das sicherlich nicht nur weil das Wetter perfekt war. Das Thema passt einfach perfekt in unsere Zeit. Bei vielen Menschen ist der Arbeitstag heute sehr stressig und der Wunsch nach einer perfekten Auszeit, entweder fürs Wochenende, für einen ausgedehnten Urlaub, ein Sabbatical oder einfach für Immer, ist enorm groß.
Man möchte den Schreibtisch eintauschen gegen eine gute Zeit in der Natur, fernab vom Bürostress. Einfach rausfahren mit seinem, am besten geländetauglichen Fahrzeug und stehenbleiben wo es einem gefällt. Übernachtet wird im Dachzelt, im selbstausgebauten Campervan oder im Expeditons Allradler.
Vanlife – ein Trend wird zum Lebensgefühl
Aus dem Trend ist ein Lebensgefühl geworden, dass konnten wir auf der Adventure Northside deutlich spüren. Vanlife ist ein geflügelten Wort, das den Ausbruch aus dem Alltag beschreibt. Etwas, das die Menschen heute anscheinend mehr denn je brauchen.
Für viele darf es aber nicht das „Wohnmobil von der Stange“ sein. Für einige vielleicht aus Kostengründen, für die meisten aber wohl eher, weil sie ihrem rollenden Zuhause einen ganz individuellen Touch geben möchten. Und wer ein wenig handwerkliches und technisches Geschick hat, für den ist das auch alles machbar und die Ergebnisse sind zum Teil wirklich sehr sehenswert, wenn man einfach mal bei Instagram nach dem Hashtag Vanlife sucht.
Vom Geländewagen bis zum extralangen Transporter wird alles oft mit sehr viel Liebe zum Detail so umgebaut oder ausgestattet, dass dem Abenteuer-Urlaub oder dem Festival Wochenende in den eigenen, rollenden vier Wänden, nichts mehr im Wege steht.
Vanlife ist nicht neu
Neu ist dieser Trend natürlich nicht, denn schon immer wurden Transporter oder Busse, von ihren Besitzern zu Wohnmobilen umgebaut. Auch ich wollte vor vielen Jahren nach meiner Ausbildung zusammen mit Freunden auf einer Auktion, wo die Post (früher gab es DHL noch nicht) ihre ausgedienten Paketzustellfahrzeuge versteigerte, ein Fahrzeug ergattern und ausbauen. Damit wollten wir dann zusammen nach Portugal fahren. Wir fanden die Vorstellung geil, einfach loszufahren und Halt zu machen wo es uns gefiel. Wir hatten keine hohen Ansprüche. Es sollten drei Schlafplätze rein, ein Kochstelle, ein Kühlschrank und ein Klo.
Leider hatten wir alle keine Ahnung wie so ein Ausbau zu machen ist und das Geld war auch ziemlich knapp. Also blieb es nur ein Traum. Aber immerhin weis ich seit dem was ein Porta Potti ist.
Als ich Gunnar kennenlernte, war unserer erste große Reise ein Roadtrip durch den Südwesten der USA mit einem Camper. Eine großartige Erfahrung. Manchmal dauert es halt etwas bis Träume sich verwirklichen.
Wie steht du zum Thema Abenteuer Camping und Vanlife? Hast du Erfahrung, oder schon deinen eigenen Campervan ausgebaut? Wir freuen uns auf deinen Kommentar.
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