Unterwegs Blog

USA Roadtrip – Los Angeles, Stadt der Engel

Der Schriftzug in den Hollywood Hills
Lesezeit: ca. 5 Minuten

Last Updated on 7. Februar 2020 by Holger

Los Angeles ist groß, riesengroß; deshalb ist es wichtig, bei einer Besichtigung, für die man nur einen Tag eingeplant hat, genau zu wissen, was man sehen will. Da wir Disneyland und die Universal Studios schon kannten, haben wir uns für Bel Air, Beverly Hills mit Rodeo Drive und Hollywood (Walk of Fame, Chinese Theatre, Kodak Theatre und den Griffith Park) entschieden. Hinterher wollten wir noch zurück in die 3rd Street und zum berühmten Pier in Santa Monica.

Vom Highway #1 geht es von Malibu aus kommend links in den Sunset Blvd., der direkt nach Bel Air, der nobelsten Gegend von L.A., führt. Aussteigen und Villen kucken ist hier nicht. In Bel Air geht keiner zu Fuß, und jeder, der es tut, würde sich verdächtig machen. Die immer wachsamen Sicherheitsdienste wären sehr schnell zur Stelle. Deshalb blieben wir schön im Wagen, und manchmal konnten wir von unserer erhöhten Sitzposition einen Blick über die hohen Mauern der teuren Anwesen erhaschen. Meistens schaute man aber nur auf hohe, bewachsene Wände und fühlte sich irgendwie fehl am Platze. Alles in allem kann man sich diese Tour auch sparen, denn man nimmt nicht wirklich etwas davon mit.

Der Sunset Blvd. führt uns weiter nach Beverly Hills. Hier sind die Häuser etwas kleiner, aber zumindest hat man einen ungehinderten Blick darauf. Schilder von Sicherheitsdiensten in den Vorgärten weisen aber auch hier unmissverständlich darauf hin, dass fremder Besuch nicht gern gesehen wird. Wir bogen rechts in den Rodeo Dr. ein, dessen längstes Stück Wohngebiet ist. Hier parkten wir unseren Wagen und gingen dann zu Fuß weiter. Überquert man den Santa Monica Blvd. ist man auch schon dort, wofür der Rodeo Dr. bekannt ist: Shopping vom Feinsten. Hier finden sich Boutiquen aller großen Designer, Boutiquen, in die wir uns auch nicht mal ansatzweise rein getraut hätten. Preise hatten die Auslagen natürlich nicht, wozu auch? Geld ist in dieser Gegend eher Nebensache. Wir schlenderten weiter und schauten uns in Nike Town ein wenig um, ohne etwas zu kaufen.

Zurück im Wagen ging es weiter Richtung Hollywood. In einer Nebenstraße parkten wir und gingen hinunter zum Hollywood Blvd. und dort zum Chinese Theatre, in dem früher die Oscar-Verleihungen stattfanden. Hier herrschte richtiger Touristentrubel. Ein paar Schritte weiter befindet sich das Kodak Theatre, in dem es heutzutage die begehrten Filmtrophäen gibt. Das Gebäude gleicht eher einem Einkaufszentrum als einem Theater, weshalb mir Gunnar zuerst auch nicht glauben wollte, dass es hier die Oscars gibt. An der Nordseite erblickte unser Auge nicht nur hinten in den Bergen den Hollywood-Schriftzug, sondern auch direkt zu unseren Füßen einen Starbucks. Ich musste nicht lange fragen, natürlich wollten wir einen “White Chocolate Mocca with Cream”.

Hinterher noch ein wenig über die im Boden eingelassenen Sterne der Film-, TV- und Musikgrößen am Walk of Fame gewandert, und zurück ging’s zum Wagen. Wir wollten uns nämlich noch L.A. von oben und den Schriftzug von Nahem anschauen. Das tut man am Besten vom Griffith Observatorium (einer Sternwarte) im gleichnamigen Park aus. In engen Kurven ging es hinauf. Leider wird das Observatorium gerade umgebaut, sodass wir nicht überall hinkamen. Zu Fuß ging es ein wenig weiter zu den Aussichtspunkten. Hier war es sandig und sehr heiß, sodass wir es lieber ließen, die Meilen zu den neun großen Buchstaben noch zu gehen.

Im Reiseführer haben wir gelesen, dass es in L.A. etwas Einmaliges gibt: Eine Fußgängerzone. Einmalig, weil man in Los Angeles eigentlich nicht zu Fuß geht. Das wollten wir uns doch mal anschauen. Die 3rd Street kreuzt den Santa Monica Blvd. fast am Anfang. Da es schon später Nachmittag war und wir noch nicht wussten, wo wir heute Nacht campen sollten, gaben wir uns eine Stunde Zeit für die Bummelmeile. Hier reihen sich kleine Läden mit Schnickschnack, Klamotten, Schmuck und Cafés aneinander. Das Ganze ist wirklich hübsch gemacht und eher einen Besuch wert als Bel Air (es sei denn, man ist in Letzterem zum Café in eine der Villen eingeladen). Venice Beach, wo die Bodybuilder öffentlich ihrer Leidenschaft frönen, ließen wir aus, denn das kannten wir schon von vorigen Besuchen. Lediglich den Santa Monica Pier mit Karussells, Achterbahn und ein paar Buden schauten wir uns noch an, bevor wir uns wieder auf den Weg machten. In Santa Monica fuhren wir auf die Interstate #10 East.

Zu unserem nächsten Ziel, dem Joshua Tree N.P., hätten wir es heute nicht mehr geschafft, und so legten wir einen Übernachtungs-Stopp in Fairplex ein. Ein Ort, in dem anscheinend in großem Stil Viehversteigerungen stattfinden. Viel sehen konnten wir nicht mehr, denn es war bereits dunkel. Nach einigem Gekurve, da ich mal wieder eine falsche Richtung angegeben hatte, waren wir auf dem KOA-Campground angekommen. KOA steht eigentlich für überwacht gute Qualität, aber anscheinend nicht für Kompetenz der Mitarbeiter, denn die uns zugewiesene Campsite war bereits von einem Cruise America Camper belegt. Wir führen daraufhin zum Office zurück, und man zeigte sich verwundert, gab uns aber einen anderen Platz. Leider mussten wir feststellen, dass auch dieser Platz nicht mehr frei war. Auf ihm war eine Popcornbude abgestellt. Noch mal zurückfahren wollten wir aber nicht mehr und stellten uns einfach auf irgendeinen freien Platz hin.

Da es hier ein Ameisenproblem gab, hat Gunnar noch Waschmittelpulver um die Reifen und Schlauchanschlüsse gestreut. Das verhindert, dass die kleinen Viecher über Reifen und Schläuche ins Wageninnere krabbeln können.

Etwas später, wir waren gerade beim Abendessen, bemerkten wir, wie ein anderer Camper immer um unseren Platz herumfuhr. Anscheinen standen wir auf seinem Platz. Shit happens…

Route: In Santa Monica auf der Interstate #10 East bis Fairplex/Pomona

1 Kommentar zu “USA Roadtrip – Los Angeles, Stadt der Engel

  1. […] unseres Campingplatz-Besitzers, damit die kleinen Plagegeister nicht ins Wageninnere gelangen, war Waschmittel, welches wir um die Reifen und Schlauchanschlüsse gestreut haben. Nicht sehr ökologisch, aber […]

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