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Was wollen die Jungs nur in Sandnessjøen?

Jetzt sind wir in Nord-Norwegen
Lesezeit: ca. 4 Minuten

Last Updated on 26. September 2025 by Holger

Nordkap-Roadtrip Tag 8

Wir hätten Trondheim eigentlich direkt am Morgen verlassen können – aber warum, wenn es noch was zu entdecken gibt? Schon im letzten Jahr hatten wir einen kleinen Klamottenladen im Zentrum gefunden, und diesmal wollten wir unbedingt nochmal reinschauen. Also Gepäck nach dem Auschecken brav an der Rezeption geparkt und los.

Noch ein bisschen Trondheim

Problem: Die meisten Geschäfte öffnen in Norwegen erst um 10 Uhr. Also blieb noch etwas Zeit. Wir nutzten die Gelegenheit und schlenderten in ein Einkaufscenter, das schon offen war. Dort sprang uns direkt ein Leinen-Outfit ins Auge – perfektes Sommerzeug, leicht, luftig, und dank Sommerschlussverkauf auch noch ein echtes Schnäppchen. Ja, Sommerschlussverkauf in Norwegen, während draußen schon morgens über 25 Grad herrschen – das fühlt sich irgendwie strange an.

Gunnar hatte mal wieder den besten Geschmack als mein persönlicher Einkaufsberater, also wanderte das Outfit, bestehend aus einer kurzen weißen Hose und zwei Hemden, natürlich in die Tüte. Kurz darauf machten wir auch noch Halt in Gunnars kleinen Lieblingsladen – und natürlich fand Gunnar auch was für sich. Damit war die Mission Shopping abgeschlossen, und wir konnten zurück ins Hotel, Gepäck einsacken, Auto aus der Garage holen und los.

On the Road again

Heute lag ein echter Fahrtag vor uns: 460 Kilometer von Trondheim nach Sandnessjøen. Klingt in Deutschland nach einer halben Tagesreise – in Norwegen bedeutet das: bestimmt 7-8 Stunden, inklusive Ladestopps und maximal 80 km/h auf weiten Strecken inklusive zwei Abschnitten mit Schotterpiste. Wir hatten also genug Zeit, um den Blick über Berge, Wälder und Fjorde schweifen zu lassen.

So langweilig, wie es klingt, war es aber gar nicht. Norwegen schafft es immer wieder, dass selbst eine simple Straße wie die E6 zum Erlebnis wird. Und: Wir hatten tatsächlich noch ein Highlight auf dem Plan.

Kurzer Stopp im „Pickup Café“

Vor Jahren hatten wir eine Doku über ein norwegisches Ehepaar gesehen, das völlig vernarrt in alte amerikanische Dinge ist. Und mit „vernarrt“ meinen wir: Die sammeln ALLES. Autos, Möbel, Schilder, Deko – wenn’s nach Amerika riecht, haben die es wahrscheinlich. Uns wir hatten kurz vorher noch über das Café gesprochen wussten aber nicht mehr wie es hieß, geschweige denn, ob es auf unserer Strecke lag. Aber wie der Zufall es wollte, tauchte es plötzlich wie aus dem nichts vor uns auf.

Natürlich stoppten wir am bekannten Pickup Café an der E6. Und tatsächlich: Das Café ist wie eine Zeitmaschine in die 50er und 60er. Drinnen American Diner Feeling, draußen jede Menge Oldtimer, und im angeschlossenen Shop Kerzen aus eigener Produktion sowie allerlei Souvenirs im US-Style. Ein herrlich skurriler Ort, den man auf dieser Strecke definitiv nicht verpassen sollte.

Nach einer kurzen Pause ohne Kaffee, aber mit viel Retro-Charme ging’s dann aber auch schon weiter.

Ankunft nach einem langen Tag

Nach knapp acht Stunden Fahrt, einem Shoppingmorgen in Trondheim und dem kleinen Abstecher ins Pickup Café, rollten wir am späten Nachmittag endlich in Sandnessjøen ein. Wir waren vor allem froh, das Auto stehen zu lassen, das Hotelzimmer zu beziehen und einfach die Beine hochzulegen.

Warum Sandnessjøen?

Ganz einfach: nur pennen. Ok, vielleicht vorher noch was essen. Der Ort selbst war nicht unser Ziel, sondern eine Notlösung. Ursprünglich wollten wir in Mosjøen übernachten, aber dort war schlichtweg kein bezahlbares Hotel mehr zu finden. Also wich unsere Routenplanung aus – und Sandnessjøen wurde der Ersatz.

Der Ort liegt zwar ganz nett am Meer und knapp 50 Kilometer südlich des nördlichen Polarkreises, klingt also erstmal spannend. Aber wenn wir ehrlich sind: Wirklich spektakulär fanden wir es nicht. Ein kleiner Ort, Lage ganz ok, aber kein Muss auf einem Roadtrip zum Nordkap.

Was können wir euch also mit auf den Weg geben? Wer diese Etappe plant, sollte unbedingt rechtzeitig in Mosjøen eine Unterkunft buchen. Der Ort ist deutlich spannender und besser als Ausgangspunkt für die Weiterreise geeignet. Sandnessjøen hingegen ist nett, aber eben mehr Notnagel als Highlight.

Habt ihr auf euren Reisen auch schon mal einen „Notnagel-Ort“ besucht, der nur wegen der Route auf eurer Liste stand? Erzählt uns davon in den Kommentaren!

Fahrstrecke Tag 8:
476 km | ca. 6,5 Std. Inkl. 2 x Schotterpiste

Ladepause: 
9. Supercharger Hell – 55,25 KW
10. Supercharger Brekkvasselv – 41,13 KW

Hotel:
Scandic Syv Søstre
Torolv Kveldulvsons gate 16, Sandnessjoen, Alstahaug, Nordland, 8801


Im nächsten Teil: In unsere nächsten Etappe geht es – richtig, weiter nach Norden und zwar nach Bodø, dem Tor zu den Lofoten. Seid gespannt.

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