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Die Rückkehr der Blogroll – Warum externe Links nicht schädlich sind

Die Rückkehr der Blogroll
Lesezeit: ca. 3 Minuten

Last Updated on 30. Juli 2019 by Holger

Dieser Beitrag hat offensichtlich nichts mit dem Reisen zu tun, er liegt mir aber sehr am Herzen, was wohl daran liegt, dass ich schon sehr lange blogge und in den letzten Jahren eine starke Veränderung feststelle, was die Verlinkung zu anderen Blogs betrifft.

Es mag sein, dass der ein oder Andere sich auf den Schlips getreten fühlt, ich möchte mit meinem Beitrag, aber niemanden angreifen oder sein Geschäftsmodel kritisieren, sondern vielmehr zum Nachdenken anregen. Letztendlich muss aber natürlich jeder selber entscheiden wie er bloggt und was er für richtig hält.

Die Anfänge der Blogosphäre

Als ich im Jahre 2000 mit meinen erstes Blog auf die Menschheit los ging, da war das Bloggen in Deutschland noch relativ neu und man schrieb über alles Mögliche. Meistens waren die Blogs privater Natur, gespickt mit allerlei Netzfundstücken und so war es völlig normal, dass man von seinem Blog auch zu anderen Webseiten und Blogs verlinkte, wenn man dort einen interessanten Beitrag fand. So vernetzte man sich untereinander und bot dem Leser gleichzeitig die Möglichkeit auch andere Blogs, die er sonst vielleicht nicht entdeckt hätte, kennen zu lernen.

Die Blogroll

In jedem Blog fand man auch eine Blogroll in der der Besitzer seine Lieblingsblogs direkt verlinkte. Für mich gut weil ich so meinen Lesern zeigen konnte welche Blogs mir besonders gefallen, aber auch weil ich immer und überall meine Links dabei hatte, denn mit der Synchronisation von Lesezeichen hatte man es damals noch nicht so. Mit der Zeit veränderten sich die Blogs aber und spezialisierten sich auf bestimmte Themengebiete, Privates wurden eher zu Facebook und Co. ausgelagert. Die Themenblogs boomten, die Besucherzahlen stiegen und dank Google und diverser Affiliate-Netzwerke, hatte man die Möglichkeit mit seinem Blog sogar Geld zu verdienen.

Ziel war es bei vielen fortan den Leser in sein Blog zu bekommen und dort möglichst nach oder während des Lesens auf einen dieser Links oder Anzeigen klicken zu lassen, über die man dann ein paar Cent verdiente. Damit das aber aus dem eigenen Blog und nicht aus dem seiner Blog-KollegInnen passierte, gab es meistens keine Blogroll mehr und man verlinkte auch aus Artikeln nicht zu anderen Blogs. Es entstand plötzlich eine Konkurrenz-Situation.

Auch wir haben eine Blogroll
Auch wir haben eine Blogroll

Externe Links sind SEO-relevant

Seit man nicht nur für sich selber bloggt (wer tut und tat das schon?), sondern a) mit gutem Content sich eine treue und schnell wachsende Leserschaft aufbauen, b) sein Blog so auch als Marke etablieren und c) Geld damit verdienen und in einigen Fällen sogar vom Bloggen leben kann, haben einige leider Angst ein wenig von ihrem Traffic an andere abzugeben. Die eigenen Leser schätzen es aber in der Regel, wenn man andere Blogs oder Artikel daraus empfiehlt. Ein Backlink des verlinkten Blogs ist einem so meistens auch sicher und beides (externe Links und Backlinks) honoriert Google, wenn es nicht zu sehr nach reinem Linktausch aussieht mit einem besseren Ranking, wie André Schneider bei blogaufbau.de sehr ausführlich beschreibt. Auch Oliver Zwalen findet in seinem Artikel „Mal was anderes: Meine Ratschläge für angehende Blogger“ nichts Negatives daran sich weiterhin mit seinen Netzkollegen auch über Links zu verbinden, wenn es denn eine Begründung für den Link gibt (Stichwort: reiner Linktausch ist eher schädlich).

Wie bereits erwähnt, jeder kann in seinem Blog/Magazin machen was er will, aber der Ursprung des Bloggen geht meines Erachtens in einigen Blogs leider verloren. Bei uns gibt es eine Blogroll und wir werden dem ein oder anderen Blog auch sicher mal einen eigenen Beitrag widmen. Wir haben auch nichts dagegen an Blogparaden, wie dem Liebster-Award mitzumachen und sind auch offen für Gastartikel.

Das schöne am Bloggen ist doch das Miteinander, der Erfahrungsaustausch und das gegenseitige Vernetzen. Das hat damals in den Anfangszeiten der Blogs den Reiz ausgemacht und macht es meines Erachtens auch heute noch, dazu gehören Empfehlungen, Kommentare aber auch das reale (Er)Leben, denn davon erzählen Blogs ja in der Regel.

Tipp: Wer in WordPress die früher vorhandene Option „Links“ sucht, wird sie seit Version 3.5 nicht mehr finden, kann sie sich aber mit dem Plugin Link Manager oder Link Library zurückholen.
Weitere Infos im WordPress Deutschland Blog

5 Kommentare zu “Die Rückkehr der Blogroll – Warum externe Links nicht schädlich sind

  1. […] Verlasse dich nicht auf Sozialleisten und habe keine Angst vor Google. Tatsächlich ist es so, dass es Google egal ist, wenn du auf andere, verwandte Blogs verlinkst. Weder verbessert, noch verschlechtert es dein Ranking – es sei denn du verweist in sinistre Winkel. Allerdings können solche Links deinem Content etwas Ergänzendes hinzufügen. Und das wiederum findet Google wie? Gut natürlich und belohnt es. Merkst du es? Siehe auch Holgers Artikel: Die Rückkehr der Blogroll – Warum externe Links nicht schädlich sind […]

  2. Sehr toller Artikel, der mal wieder auf den Punkt gebracht ist.
    Auch ich mag, wie ihr wisst, keinen Linkgeiz und kann diese Art Konkurrenzkampf nicht ganz nachvollziehen. Jeder Blog hat seine eigene Art zu schreiben und die Themen sind auch meist nicht zu 100% gleich. Ich habe keine Angst, dass meine Leser abwandern, wenn ich andere verlinke, sondern ich finde ich gebe meinen Lesern dadurch ergänzende Informationen (die ich jetzt gerade vielleicht nicht auf meinem Blog habe).
    Aber abgesehen davon, habe ich auf meinem Blog auch keine Blogroll – ich verlinke auch lieber individuell und Beitragsspezifisch in den Artikeln. Ich verfolge so einige Blogs und gebe immer wieder gerne nette Beiträge über die Social Media Kanäle weiter.

    Danke, für den tollen Artikel und ich finde es schön, dass es noch Blogger gibt, die es so sehen wie ihr/wir 😉 Herzliche Grüße, macht weiter so mit dem tollen Blog.
    Tanja

  3. Vielen Dank für die Erwähnung meines Artikels. So sehr ich für eine Vernetzung bin, halte ich die Blogroll trotzdem für keine ideale Möglichkeit dies zu tun. Leser mögen vor allem themenrelevante und weiterführende Links. Ich bin selber bei einigen Bloggerkollegen in der Blogroll drin. Obwohl diese Blogs gelesen werden, bekomme ich von diesen Seiten kaum Besucher. Vermutlich liegt das daran, dass die meisten Leser eine Art Blogroll-Blindheit entwickelt haben.

    • Das mit der Blindheit gegenüber der Blogroll ist ein Punkt bei dem ich dir zustimme. Aber vielleicht hilft mein Beitrag ja ein wenig, dass sie wieder in Mode kommt, die Blogroll.
      Ich selbst setze ja nicht allein auf sie, sondern verlinke immer dann wenn es passt auch direkt aus dem Artikel.

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