Last Updated on 7. Februar 2020 by Holger
In Stellenbosch sollte man eigentlich mehr als nur einen Tag bleiben, dennoch machten wir uns wieder auf den Weg, denn die Pinguine vom Boulders Beach in Simon’s Town riefen nach uns. Zuvor besuchten wir noch die kleinen Küstenorte Muizenberg und Kalk Bay.
Wenn du von Stellenbosch nach Muizenberg fährst nimmst du am besten die R310. Nachdem du die N2 gekreuzt hast, siehst du auf der rechten Seite „Khayelitsha“ eines der größten Townships Südafrikas. 2011 wohnten hier laut Wikipedia fasst 392.000 Menschen. Das ist fast so viel wie im gleichen Jahr in ganz Kapstadt (ca. 433.000). Townships sind die Viertel, oder wir hier schon ganze Städte, in denen der arme Teil der Bevölkerung, oft noch in selbstgebauten Hütten lebt. Gerade hier wird einem sehr deutlich, wie viel Armut es in Südafrika noch gibt. Touristen wird es nicht empfohlen auf eigene Faust ein Township zu besuchen. Es werden zwar geführte Touren angeboten, wir finden es aber fragwürdig, sich für ein paar Fotos, die arme Bevölkerung und ihre Lebensverhältnisse vorführen zu lassen.
Weltberühmte Umkleidekabinen in Muizenberg
Weiter geht es nach Muizenberg. Du kannst jetzt einfach immer auf der R310 bleiben und kurz hinter einem großen Kreisel siehst du auf der linken Seite ein Erlebnisbad. Jetzt such dir an der Straße einen Parkplatz und gehe am Bad vorbei zur Strandpromenade. Die sieht nicht hübsch aus, dahinter aber findest du den weißen Strand von Muizenberg und die bunten Umkleidekabinen, die in keinem Reiseführer fehlen.
Als wir parkten, rief uns eine Dame von der anderen Straßenseite zu. Wir hatten sie (akustisch) nicht verstanden, weshalb sie extra zu uns rüber kam. Sie sah, dass jeder von uns mit seiner Kamera in der Hand zum Strand wollten und bat uns aufzupassen, die Kameras am besten wieder im Rucksack zu verstauen. Es käme hier immer wieder zu Diebstählen und man hätte es dabei hauptsächlich auf die teuren Kameras der Touristen abgesehen. Wir befolgten ihren gut gemeinten Rat und holten die Kameras erst wieder an den bunten Hütten heraus, schoßen die obligatorischen Fotos und fuhren dann weiter Richtung Kalk Bay.
Kleiner Tipp: Nicht nur Muizenberg hat die bunten Hütten. Im kleinen Ort St. James, gleich nach Muizenberg, stehen auch welche, in eigentlich noch netterer Umgebung. Direkt an der Bahnlinie am Strand.
Viel Fisch in Kalk Bay
Kurz hinter Muizenberg kommt, wie bereits erwähnt St. James und danach Kalk Bay. Der kleine Fischerort hat einen Hafen in dem frischer Fisch verkauft wird und wo man die bunten Fischerboote, zum Teil noch aus Holz, fotografieren kann. Wer lieber etwas bummeln, oder etwas essen möchte, dem empfehlen wir die Hauptstraße einmal auf und ab zu gehen. Die Milchshakes im Restaurant „Lekker“ sind übrigens genauso, wie es der Name des Ladens vermuten lässt.
Die Pinguine vom Boulders Beach
Nicht mehr weit entfernt liegt unser letztes Ziel dieses Tages: Simon’s Town. Der Ort beherbergt einen Militärhafen, ein ziemlich gutes Gourmet-Restaurant, welches wir am Abend noch besuchen werden und tausende von Pinguinen. Unser heutiges Guesthouse, liegt direkt am Boulders Beach, wo die Pinguine gegen ein kleines Endgeld zu besuchen sind. Nicht in unserem Guesthouse natürlich, sondern unten am Strand. Hier ist auch der „bessere Eingang“, der südliche von Beiden. Besser weil hier der Besucheransturm nicht so groß ist, weil es einen Parkplatz hat und weil man von hier aus auch die Möglichkeit hat, direkt an den Strand zu gehen, um die kleinen Pinguine von ganz Nahem ohne Zaun zu sehen oder sogar mit ihnen zu schwimmen. Zu nah ist allerdings auch nicht gut. Es sind keine Kuscheltiere und sie hacken gern mal zu, wenn ihnen danach ist.
Vom Strand aus führt ein kleiner Weg durch dicht bewachsenes Gebiet, wo die Pinguine brüten, bzw. im Frühling das tun, was vor dem Brüten halt so kommt. Sie sind dabei relativ lautstark am agieren und man weiß nicht genau ob sie gerade meckern oder Spaß haben. Wir kommen jetzt zur kleineren der beiden Aussichtsplattformen, von denen man einen guten Blick auf das schwarzweiße Treiben in der Bucht hat. Auf dieser Seite ist es auch windgeschützter. Auf der großen Plattform peitscht es gerade so sehr, dass uns das Touristengedränge lieber sparen und unsere Objektive schonen. Heute ist allerdings auch ein sehr windiger Tag. Die letzten beiden Male als wir hier waren, war es windstill.
Gut essen in Simon’s Town
Den Abend verbrachten wir bei einem mal wieder sehr gutem Essen im Saveur, einem Gourmet-Restaurant am Hafen. Hier kann man sich rundum verwöhnen lassen, aber nach Vorspeise und Hauptgang passte ein Dessert leider nicht mehr rein. Wenn es übrigens mal nicht Wein oder Bier sein soll, dann empfehlen wir „Savanna Dry“ einem sehr leckeren, nicht so süßem Cider.
Morgen wartet dann das Kap der guten Hoffnung und der Diaz Beach auf uns. Hoffentlich lässt der Wind etwas nach.
Unsere Unterkunft in Simon’s Town
Penguins View Guesthouse
1 Bellevue Road
7995 Simon’s Town
Ein abwechslungsreicher und interessanter Tag! Die beiden ersten Pingi-Fotos finde ich besonders gelungen…
Das erste wäre perfekt für ein Puzzle 🙂