Wir haben es schon lange geplant, mit einem unserer E-Autos bis ans äußerste nördliche Ende Europas, zum Nordkap zu fahren. Nicht weil es noch eine große Herausforderung wäre, die Strecke mit einem EV zu bewältigen, sondern weil wir wissen, das Norwegen, eine so unglaublich beeindruckende Landschaft hat. Vor ein paar Wochen war es dann so weit. Die Strecke sollte über Dänemark und dann einmal komplett durch Norwegen, einschließlich der Lofoten gehen und dann zurück über, Finnland, Schweden und Dänemark, weil es einfach der schnellste Weg ist. Laut Planung würden wir rund 7.500 Km Strecke (inkl. Fähren) vor uns haben und haben dafür 14 Tage bis zum Nordkap und 7 Tage für den Rückweg geplant.
Unser Nordkap-Roadtrip im Elektroauto – die ersten Kilometer
Manchmal beginnen die größten Abenteuer ganz unspektakulär: mit einem entspannten Frühstück, ein letztes Mal durch die Wohnung streifen um zu gucken ob alle Fenster zu und alle Stromverbraucher aus sind. Dann das Navi vorbereiten – und los geht’s. So war’s auch bei uns. Kurz nach neun rollten wir vom Hof, das Auto frisch geladen und wir voller Vorfreude auf die nächsten zwei Wochen, die uns bis ans Nordkap führen sollten. Klingt weit? Ist es auch – aber genau das machte ja den Reiz aus.
Shopping-Zwischenstopp in Neumünster
Kaum auf der Autobahn, haben wir den ersten Stopp eingelegt – nicht weil das Auto nach Strom verlangte, sondern wegen uns. Das Designer-Outlet in Neumünster lag so praktisch auf dem Weg, dass wir noch schnell reinsprangen. Schließlich hatten wir schon beim Packen gemerkt: Die dicken Regenjacken im Schrank sind zwar top für kühle Herbsttage, aber nicht für leichten norwegischen Sommerregen. Und den, das nahmen wir an, würden wir definitiv öfter abbekommen. Also: zwei leichte, regenfeste Jacken geshopt, die sich easy im Rucksack verstauen lassen. Check!
Auf nach Dänemark
Danach ging’s endlich weiter Richtung Norden. Unser Shadow summte leise über die Autobahn, und wir machten unterwegs zwei Ladestopps. Theoretisch hätte einer gereicht, aber wir wollten mit einem halbvollen Akku in Hirtshals ankommen. Clever gedacht: So mussten wir nicht gleich nach der Ankunft in Norwegen die nächste Ladesäule suchen, sondern konnten entspannt erst in der Nähe von Stavanger nachladen.
Die Fahrt durch Dänemark ist… sagen wir mal: sehr geradeaus. Viel Autobahn, viel flaches Land, zwischendurch Windräder und Felder. Praktisch zum Kilometerfressen, aber nicht unbedingt landschaftlich spektakulär. Dafür hat uns die Vorfreude getragen – je weiter wir Richtung Norden kamen, desto mehr wuchs die Spannung auf das, was vor uns lag.
Ankunft in Hirtshals
Am späten Nachmittag erreichten wir Hirtshals, den kleinen Fährhafen an der Nordspitze Jütlands. Ehrlich gesagt: Ein Ort, der wohl fast ausschließlich davon lebt, dass hier täglich unzählige Menschen mit der Fähre nach Norwegen übersetzen oder ankamen. Viel Charme hat er nicht – zumindest nicht für unseren Geschmack.
Unser Hotel war auch eher zweckmäßig als gemütlich, aber für eine Nacht völlig in Ordnung und nur ein paar Minuten vom Fährhafen entfernt. Wir nutzen die Zeit, um noch etwas frische Luft zu schnappen und spazierten Richtung Strand. Der Himmel war wolkenverhangen, der Wind frisch, und das Meer hatte dieses typische Nordsee-Grau – irgendwie passend für den Start in ein Abenteuer, das uns in noch viel rauere Gegenden führen sollte.

Abendessen abseits vom Hafen
Viele der Touristen steuern abends die Restaurants direkt am Hafen an. Wir wollten lieber etwas anderes ausprobieren und schlenderten in die kleine Fußgängerzone. Dort fanden wir ein Restaurant, in dem wir uns den ersten Burger des Urlaubs gönnten. Nichts Extravagantes, aber genau das Richtige nach einem langen Tag auf der Straße.
Bei der Rückfahrt, stoppten wir noch beim örtlichen Lidl um uns ein Frühstück für morgen zu holen, denn wir hatten keine Zeit im Hotel zu essen, und während wir am leeren Hafen vorbeifuhren, konnten wir die große Fähre sehen, die uns morgen nach Kristiansand bringen würde. Ein bisschen aufgeregt waren wir schon – der eigentliche Roadtrip durch Norwegen begann schließlich erst am nächsten Tag.
Fahrstrecke Tag 1:
543 km | 6,5 Std.
Ladepause:
1. Supercharger Vilby (DK) – 45,44 KW
2. Supercharger Haverslev (DK) – 22,17 KW
Im nächsten Teil: Unser erster Tag in Norwegen – von der Fährüberfahrt über den Skagerrak nach Kristiansand bis hin zu unserem nächsten Etappenziel Stavanger.
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