Last Updated on 7. Februar 2020 by Holger
Auf unserer Liste der europäischen Städte, die wir unbedingt mal besuchen wollten, stand sehr weit oben schon seit langer Zeit Paris. Ein sehr gutes Angebot unserer Lieblings-Budget-Hotelkette war der Auslöser, dass wir relativ spontan, vier Tage in der Stadt der Liebe gebucht haben.
Dafür haben wir auch in Kauf genommen, dass das Hotel etwas außerhalb des Zentrums von Paris liegt, nämlich in der Nähe des Flughafens Paris Charles de Gaulle (CDG). Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln haben wir vorher gecheckt und für gut befunden.
Die Anreise nach Paris
Paris erreicht man am Besten mit dem Flugzeug oder mit der Bahn. Mit dem Flugzeug ist man ab Hamburg etwa 1:30 h unterwegs, die schnellste Bahnverbindung, die ich ab Hamburg gefunden habe war mit etwas über 8 Stunden angegeben, die Längste dauerte fast 14 Stunden. Wir haben uns für den Flug entschieden, weil es einfach viel schneller geht und in unserem Fall auch günstiger war.
Paris hat zwei Flughäfen. Den Hauptflughafen Paris Charles de Gaulle und den kleineren Paris-Orly (ORY). Die meisten Direktflüge aus Deutschland landen in CDG, trotzdem sollte man bei der Buchung darauf achten, wo man ankommt, um große Überraschungen zu vermeiden.
Öffentliche Verkehrsmittel in Paris
Der Flughafen Charles de Gaulle liegt etwa 25 Km vom Pariser Zentrum entfernt, hat aber eine sehr gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Nahverkehrszüge RER B fahren tagsüber im Zehnminuten-Takt in die Stadt, einige davon sogar ohne Stopp. Natürlich stehen einem auch Busse und Taxen sowie UBER zur Verfügung.
Auch wer wie wir eines der vielen Hotels in der Nähe des Flughafens gebucht hat, braucht sich keine Sorgen machen. Diese werden von kostenlosen Shuttelbussen (Navettes hôtels) mit ebenfalls schneller Taktung bedient. Die Hotel-Shuttelbusse fahren vom Terminal 3 (Roissypole) und Terminal 2 (Gare TGV) ab. Es gibt drei Linien (Pink, Black und Blue), die jeweils unterschiedliche Airport-Hotels anfahren. Zwischen den einzelnen Terminals fährst du außerdem kostenlos mit der Flughafen Shuttlebahn CDGVAL.
Das richtige Ticket für den Pariser Nahverkehr
Du hast dich entschieden Paris mit den Ö.V. und zu Fuß zu erkunden, dann benötigst du jetzt nur noch die richtige Fahrkarte. Da gibt es diverse Möglichkeiten. In den diversen City-Pässen, mit denen du ermäßigten Eintritt in die Touristen-Attraktionen und Sehenswürdigkeiten bekommst, ist oft die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel drin, aber nur für die Tarifzonen 1-3. Wer wie wir in der Nähe des CDG wohnt, der braucht die Zonen 1-5. Du müsstest also für jede Fahrt nachlösen, was die eh schon sehr teuren Pässe noch teurer macht. Wenn du also nicht vor hast in jedes Museum und in jede Sehenswürdigkeit rein zu gehen, dann empfehlen wir dir zunächst nur Fahrkarten für die öffentlichen Verkehrsmittel zu kaufen.
Die unterschiedlichen Tarife und Möglichkeiten, die es in Paris gibt, werden dir hier sehr gut erklärt. Wir haben uns für den Pass Navigo Decouverte entschieden. Diesen Pass nutzen auch die Pariser und er kann für jeweils eine Woche oder für einen Monat aufgeladen werden. Du kannst damit die Metro, den RER und die Busse benutzen. Willst du dir den Pass kaufen, brauchst du ein Lichtbild (also bei der Anreise gleich dran denken) und kannst ihn dir an jeder Bahnstation ausstellen lassen. Hier erfährst du mehr zum Pass Navigo Decouverte.
Das erste Mal Paris
Wenn man in eine für einem neue, also noch nie besuchte Stadt reist, hat man in der Regel ja gewisse Vorstellungen, was einen erwartet. Das war natürlich auch bei uns so und nein, wir haben nicht den Baskenmützen tragenden Franzosen in blau-weiß gestreiftem T-Shirt mit einem Baguette unter dem Arm erwartet. Wir dachten bei Paris schon an eine große weitläufige Stadt, in der es aber auch sehr viele kleine Gassen und schmale Straßen mit Cafés und Restaurants an jeder Ecke gibt, in denen man draussen an kleinen Tischen unter einer Markise, einen kleinen oder größeren Snack zu sich nimmt.
Was soll ich sagen? Nach dem wir das erste Mal aus der Metro ans Tageslicht der Pariser Innenstadt kamen, wurden diese Vorstellungen nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen. Verhungern wirst du als Besucher in Paris nicht, du hast eher die Qual der Wahl.
Wenn du eine Kleinigkeit essen möchtest gehst du am besten in ein Bistro oder Café, ist der Hunger etwas größer und du möchtest französische Hausmannskost probieren, dann bist du in einer Brasserie am besten aufgehoben. Soll die Auswahl etwas größer und feiner sein, dann besuch ein Restaurant. Natürlich gibt es auch Pizzerien, Burger-Läden, griechische und viele asiatische Restaurants.
Unter den Markisen wirst du aber nicht nur etwas für den Magen finden, sondern auch viele kleine Geschäfte. Je näher du an die bekannten Baudenkmäler kommst, werden sie aber mehr und mehr zu Souvenirläden, die alle den gleichen Nippes anbieten. Insbesondere auf dem Weg zum Sacré-Coeur wirst du das bemerken.
Auf gehts, Paris entdecken
An unserem ersten Tag, kamen wir relativ früh in Paris an und haben nur unsere Koffer im Hotel abgegeben und sind dann gleich in die Stadt gefahren. Die Reiseführer war im Koffer geblieben und wir fuhren nur mit einem Stadtplan und ein paar Tipps von der freundlichen Mitarbeiterin des Hotels los.
Die Kathedrale Notre-Dame de Paris
Unser erstes Ziel war Notre-Dame. Nach dem verheerenden Brand im April 2019 ist sie gerade eine Großbaustelle, denn Emmanuel Macron hat angekündigt, die Kathedrale innerhalb der nächsten fünf Jahre wieder aufzubauen. Eine Besichtigung von Notre-Dame ist deshalb natürlich nicht möglich. Das Gebäude ist rundherum mit einem Bauzaun versehen. Trotzdem sind zahlreiche Touristen hier und wollen sich das Geschehen anschauen.
Aber auch wenn man derzeit nicht in die Kathedrale hinein kommt, so ist auch die Gegend südlich von ihr sehenswert. Kleine, enge Gassen, spiegeln das alte Paris wieder und wenn man noch etwas weiter südlich geht, kommt man an der berühmten Universität Sorbonne vorbei oder kann dem Pantheon einen Besuch abstatten.
Das Wahrzeichen von Paris – der Eiffelturm
Für uns ging es immer an der Seine weiter Richtung Eiffelturm. Der zur Weltausstellung 1889 erbaute, 324 Meter hohe Turm aus 7300 Tonnen braunem Metall ist ein Gigant mitten in der Stadt und von weitem zu sehen. So brauchten wir uns auch nicht mehr an der Karte zu orientieren, sondern gingen immer „der Nase nach“. Eigentlich sollte der Eiffelturm nur 20 Jahre stehen bleiben, aber man entschied sich dagegen. Zum Glück, denn heute ist er eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Welt und das Wahrzeichen von Paris.
Wir wären natürlich sehr gern auf den Turm gefahren (man kann ihn auch zu Fuß besteigen), aber ein Spontanbesuch ist nur mit sehr langer Wartezeit möglich. Man kann Tickets auch online buchen, aber auch das sollte man lange im Voraus tun. Die Tickets kosten für Erwachsene 10 Euro (zu Fuß) oder 16 Euro mit dem Fahrstuhl für die erste und zweite Plattform. Wer nicht vorbestellt hat oder nicht warten möchte, kann auch über diverse Anbieter einen VIP Zugang buchen, dann muss man aber mit rund 60 Euro rechnen.
Die Sehenswürdigkeiten besuchen
Apropos Sehenswürdigkeiten. Paris hat sehr viele und auch sehr viele berühmte Spots, deren Besuch sich sicherlich lohnt. Wenn du sie besuchen möchtest, solltest du das aber lange vorher planen und dich gut über die Wartezeiten informieren. Paris ist ein Touristenmagnet und entsprechend voll ist es auch. Aus diesem Grund waren wir auch weder auf dem Eiffelturm und im Louvre noch auf dem Arc de Triomphe oder in anderen Sehenswürdigkeiten, für die man lange anstehen muss.
Trotzdem lohnt sich Paris natürlich und die Gebäude und Museen sind auch von außen beeindruckend und tolle Fotomotive. Paris hat auch viele schöne Parks in den man sich einen der vielen grünen Stühle schnappen und die Stadt auf sich wirken lassen kann. Zum Beispiel der Champ de Mars am Eiffelturm oder der Jardin des Tuileries zwischen Place de la Concorde und Louvre aber auch Le Jardin de Luxembourg am Palais Luxembourg.
Ein Muss ist ein Spaziergang an der Seine. Die meisten großen Sehenswürdigkeiten liegen direkt oder in Laufweite des Flusses. Überall gibt es Möglichkeiten sich hinzusetzen und sich etwas zu trinken zu kaufen. Du kannst dir auch ein Tagesticket für das Wassertaxi Batobus kaufen und dann gemütlich von einem Hotspot zum nächsten zu shippern.
Montmartre und Sacré Coeur
Wer aus der Innenstadt nach Montmartre fährt, denkt das er plötzlich in einem kleinen französischen Dorf gelandet ist. Hier herrscht kleinstädtisches Flair vor, mit schmalen verwinkelten Gassen und netten Bistros. Montmartre liegt auf einem Hügel, auf dessem Plateau die Basilika du Sacré Coeur trohnt. Von hier oben hat man einen schönen Blick auf die Stadt. Auf dem Hügel gibt es Windmühlen und sogar einen kleinen Weinberg. Wer hätte das gedacht.
Am Fuße des Hügels liegt das Pigalle mit seinem weltberühmten Cabaret Moulin Rouge. Pigalle ist das Pendant zur Hamburger Reeperbahn. Wer es mag, sieht es sich an, es liegt ja irgendwie auf dem Weg.
Arc de Triomphe und Champs-Élysées
Für uns ging es vom Pigalle mit der Metro weiter zum Triumphbogen. Dieser steht auf einem der berühmtesten und größten Verkehrskreiseln Paris. Hier treffen 12 Straßen aufeinander und der Kreisel hat keine (für uns sichtbaren) Fahrbahnmarkierungen. Ich glaube Gunnar faszinierte das Treiben auf der Straße mehr als der Arc de Triomphe selbst. Um zum Triumphbogen zu gelangen solltest du nicht den Kreisel überqueren (es sei denn, du bist lebensmüde), sondern den Tunnel benutzen. Im Tunnel hast du auch die Möglichkeit Eintrittskarten für die Aussichtsplattform zu kaufen. Aber Achtung. Die Schlange hier unten ist nicht die Einzige die auf dich vor der schönen Aussicht von oben wartet.
Eine der 12 Straßen die vom Kreisel abgehen ist der Champs-Élysées oder richtiger Avenue des Champs-Élysées. Diese Prachtstraße führt direkt auf den Place de la Concorde und weiter zum Louvre. Also immer nur geradeaus wandern. Zu vergleichen ist sie mit der Kö in Düsseldorf oder dem Ku-Damm in Berlin. Hier findest du Geschäfte aller großen Marken. Am Louvre fasziniert von außen natürlich die große gläserne Pyramide.
Palais und Le Jardin du Luxembourg
Zum Schluss möchten wir dir noch den in meinen Augen schönsten Park in Paris vorstellen: Le Jardin du Luxembourg am gleichnamigen Palais. Er liegt etwas abseits der Touristenströme und man kann ihn sehr gut nach einem Besuch von Notre-Dame zu Fuß erreichen. Auf einem kleinen Teich in der Mitte lassen Kinder kleine Segelboote fahren und auch hier kann man sich einen Stuhl schnappen und sich gemütlich zurücklehnen.
Essen und Trinken in Paris
Klar, Paris ist eine der meistbesuchtesten Städte Europas und dementsprechend hoch sind auch die Preise. Hier ein paar Beispiele:
Ohne Kaffee geht bei uns nichts. Ein Cappuccino oder Latte Macchiato in einem Straßencafé kostet zwischen 4,50€ und 6,50€. Eine Kugel Eis zwischen 2,50€ und 3,50€. Drei Crêpes in einem Café 7,00€, ein Crêpe auf die Hand, wie bei uns ab 2,50€, Ein Burger mit Beilagen in einem Restaurant ca. 16€, eine Pizza ca. 14€.
Alkoholfreie Getränke im Lokal, 4-6€ für ein 0,3 Liter Glas.
Wenn man nicht zum Essen in ein Restaurant oder Bistro gehen will, kann man sich in den vielen kleinen Supermärkten auch Verpflegung für unterwegs holen, insbesondere Wasser sollte man immer dabei haben. Hier gilt, wie auch bei den Restaurants, je dichter an den Touristen-Magneten, desto teurer. Für die halb Liter Flasche Wasser haben wir zwischen 25 Cent und 2,60€ gezahlt. Am günstigsten war das Wasser in den Läden von „franprix“.
Unser Hotel
Pentahotel Paris – Charles de Gaulle Airport
12 Allée du Verger, F-95700
95700 Roissy-en-France
Zur Website »
Nützliche Helfer
Unsere beiden Paris Reiseführer von Lonely Planet* und Baedeker Smart*, jeweils mit einem entnehmbaren Stadtplan und vielen nützlichen Tipps waren uns vor Ort und bei der Vorbereitung eine gute Hilfe.
Fazit
Paris ist eine wirklich tolle Stadt. Etwas hektisch und chaotisch insbesondere was die Metros angeht, aber durchaus charmant. Drei bis vier Tage Paris reichen völlig aus, wenn du die Sehenswürdigkeiten nicht besichtigen möchtest, ansonsten solltest du immer ein bis eineinhalb Stunden Wartezeit einkalkulieren. Wir haben sehr viel zu Fuß gemacht und sind in den vier Tagen etwa 50 Kilometer gelaufen. Das Wetter war einfach schön und man sieht so einfach mehr. Mit dem oben beschriebenen Ticket, kannst du aber auch alles sehr gut erreichen, wenn, wie bei uns, bei der Metro nicht gerade großflächig Gleise erneuert wurden.
Ich hoffe unserer Paris-Erlebnisse haben dich ein wenig für deinen Trip inspiriert. Wenn du noch Fragen hast, stell sie uns gerne in den Kommentaren.
Du warst bereits in Paris? Welche Erfahrungen hast du gemacht? Kannst du unsere bestätigen? Wir sind gespannt.
Sehr „knackiger“, informativer Bericht! Auch bei mir ist Paris noch „dran“, vielleicht nächstes Jahr…
Dann ist für dich die Info mit der Fahrkarte ja auch besonders wichtig, denn mit Hannelore würde ich nicht nach Paris reinfahren.
Nein, natürlich nicht, allein schon wegen der Umweltzone innerhalb der Périphérique, für die man eine extra Plakette haben müsste. Aber außerhalb, im Bois de Boulogne direkt an der Seine, gibt’s ja einen riesigen Campingplatz mit guter Anbindung an die Metro. Oder ich fahr mit dem Rad… 😉
Ich sehe, du hast dich bereits mit der Fahrt nach Paris auseinandergesetzt.
Ja, schon oft! Aber bis jetzt hat’s mit der tatsächlichen Reise leider noch nicht geklappt… 😉
Nein ich bin noch nicht in Paris gewesen. Es steht aber auf jeden Fall auf meiner Liste, besonders jetzt nach eurem positiven Bericht über die Stadt. Danke für die Inspiration!
Gerne, gerne. Ich bin sehr gespannt, wie du Paris findest und was du dort alles unternimmst.