Last Updated on 7. Februar 2020 by Holger
Quiddje nennt man in Hamburg Neuhamburger oder Zugereiste, also die, die nicht hier geboren sind.
Ja, auch der Hamburger hat manchmal einen Drang zum verniedlichen, aber darum soll es heute gar nicht gehen, sondern das es selbst für hier Geborene noch viel zu entdecken gibt und das teilt der Hamburger natürlich sehr gern mit seinen Besuchern und wir heute mit euch.
Hamburg von oben
Wenn wir in eine neue Stadt kommen, reizt es uns immer sehr, diese von oben zu sehen, sei es in New York City der Blick vom Rockefeller Center oder in Sydney der vom Sydney Tower. Es ist einfach irgendwie faszinierend und bietet auch immer tolle Fotomotive.
Seit 2001 kann man auf Hamburgs höchstem und schon von weitem sichtbaren Gebäude, dem Heinrich-Herz-Turm, oder Tele-Michel, wie er hier liebevoll genannt wird, leider nicht mehr die Aussichtsplattform und das Drehrestaurant besuchen. Nach der Asbest-Sanierung fehlen dafür die Investoren. Aber es gibt Alternativen, um die schöne Hansestadt von oben zu sehen.
Der Michel
Auch für die Hauptkirche St. Michaelis gibt es einen Kosenamen und wer für 5 Euro (Kinder 3,50) die Stufen zur 82 Meter hohen Plattform des Michels erklommen hat, weiß was er getan hat. Es gibt allerdings auch einen Lift, aber zu Fuß ist es wesentlich interessanter.
Adresse: Englische Planke 1, 20459 Hamburg
Das Dockland
Wer nicht so hoch hinaus will, dem empfehlen wir das Dockland. Dieses ungewöhnliche Bürogebäude, das auf der einen Seite fast nur aus Treppen besteht über die man direkt aufs Dach gelangt, steht direkt im Hamburger Fischereihafen. Von oben überblickt man zwar nicht mehr ganz Hamburg, aber immerhin den Hafen und kann von diesem tolle Panoramen schießen. Wer mag, kann mit einer der Hafenfähren (HADAG-Fähre Linie 62) hinfahren, denn das Dockland hat eine eigene Haltestelle.
Adresse: Van-der-Smissen-Straße 9, 22767 Hamburg
Nachdem wir Hamburg ein wenig von oben bestaunt haben, ist es Zeit die schönen Ecken auch einmal von Nahem zu erkunden. Wie wäre es z.B. mit dem Treppenviertel in Blankenese.
Das Treppenviertel
Das ehemalige Fischerdorf klebt quasi am Elbhang und reicht von der Straße Am Kiekeberg bis hinunter zum Elbstrand. Dort laden kleine Cafes und Restaurants ein, sich für den Aufstieg noch ein wenig zu stärken.
Der Süllberg
Sehr zu empfehlen ist auch ein Besuch des Süllberg welches gut zufuß vom Treppenviertel aus zu erreichen ist. Auf dem Süllberg befindet sich das gleichnamige Luxus-Hotel von Karlheinz Hauser und dessen zwei Restaurants (Seven Seas und Deck 7) und im Sommer ein zünftiger und preiswerter Biergarten (Bistro), auf dem von Oktober bis März eine Almhütte auf die Freunde deftiger Speisen wartet, Vom Biergarten aus, hat man einen grandiosen Blick auf die Elbe. Die beiden anderen Restaurants sind gehobene Gastronomie, wobei das Deck 7 das günstigere von beiden ist.
Anschrift: Süllbergterasse 12, 22587 Hamburg
Naturschutzgebiet Wittenbergener Heide/Elbwiesen
Etwas hinter Blankenese, in Richtung Wedel liegt das Naturschutzgebiet Wittenbergener Heide. Am weitläufigen Strand lässt es sich herrlich chillen, oder aber auf dem Elbwanderweg lange Spaziergänge oder Radtouren machen.
Paddeln auf der Alster
Zurück in die City. Hier kann man zwar wundervoll shoppen oder es sich anderweitig gut gehen lassen, das charmante an Hamburgs Innenstadt ist aber, dass mittendrin die Alster ist. Man könnte wegen der großen Fläche meinen, die Alster sei ein See, aber dann müsste er ja »der Alster« heißen. Tatsächlich ist die Alster aber ein Fluss, der sich über viele kleine Kanäle verzweigt und auf denen sich bei gutem Wetter viele Hamburger tummeln. Sei es per Tretboot, Kajak oder Kanu oder ganz bequem mit dem Alsterdampfer, lässt sich Hamburg so mal aus einer ganz anderen Perspektive erkunden. Motorboote sind verboten und nur in Ausnahmefällen zugelassen, denn das würde die Anwohner der Alster doch arg stören. Wir empfehlen übrigens das Kajak oder Kanu. Man tut was für die Gesundheit und ist dem Wasser sehr nahe. Wer kein eigenes hat, kann es bei diversen Bootsverleiern an der Alster mieten.
Abends zum Dom
Der Hamburger Dom ist keine Kirche, sondern das größte Volksfest im Norden, das dreimal im Jahr (Frühjahr, Sommer, Winter) auf dem Heiligengeistfeld stattfindet. Besonders schön ist er am Abend wenn tausende von Lichtern, die zahlreichen Fahrgeschäfte und Buden erleuchten.
Der Dom liegt in Wurfweite zur berühmt berüchtigten sündigen Meile, der Reeperbahn. Werd mag schaut sie sich auch noch an, unser Ding ist es allerdings nicht, weshalb wir dafür auch keine Tipps für euch haben.
Die Vier- und Marschlande
Wer mit dem Auto unterwegs ist, dem empfehlen wir noch eine Tour in den Gemüsegarten Hamburgs, den Vier- und Marschlanden. Das weitläufige Gebiet liegt auch direkt an der Elbe und ist geprägt von großen Bauernhöfen und Gewächshäusern. Im Sommer lädt der Oortkatener bzw. Hohendeicher See zum Baden oder Surfen ein. Auch Surfschulen gibt es hier.
Weiter geht es immer am Deich entlang, nach Zollenspieker. Hier kann man mit der Fähre ins niedersächsische Hoopte übersetzen oder am Anleger ein Fischbrötchen essen. Wer es üppiger mag kann im Zollenspieker Fährhaus einkehren. Von Zollenspieker aus kann man direkt nach Bergesorf, einem Stadtteil von Hamburg fahren und von dort zurück in die City.
Das waren nur ein paar wenige Tipps für euren Hamburg-Besuch, die vielleicht etwas von den üblichen abweichen und nicht ganz so touristisch sind wie z.B. Speicherstadt und Landungsbrücken, was natürlich nicht heißen soll, dass diese weniger sehenswert sind. Natürlich bietet Hamburg noch viel mehr als das hier Beschriebene und wartet darauf von euch entdeckt zu werden.
Was sind für euch die schönsten Ecken Hamburgs? Bestimmt gibt es die eine oder andere Ecke die selbst wir, die keine Quiddjes sind, noch nicht kennen.
Klasse Artikel, Holger, ein sehr schöner Mix…
Danke Wolfgang und frohe Ostern 🙂